Im Januar war noch der 21. April prognostiziert worden. Südafrikas Regierung erklärte die seit rund drei Jahren anhaltende Dürre unterdessen zu einer nationalen Katastrophe. Damit kann die Regierung eine aktivere Rolle bei der Bekämpfung der Dürrefolgen einnehmen.

Die Ministerpräsidentin der Provinz Westkap, Helen Zille, warnte, dass die Gefahr einer Wasserabschaltung weiter bestehe. "Wir werden noch mehrere Monate (Wasser) sparen müssen, um die "Stunde Null" zu besiegen." Kapstadts Trinkwasserreservoire sind in Folge einer mehrjährigen Dürre fast leer.

Der tägliche Wasserverbrauch in der Stadt ist der Verwaltung zufolge in der vergangenen Woche auf 526 Millionen Liter pro Tag gefallen, im Vorjahreszeitraum waren es noch 830 Millionen Liter pro Tag. Die Stadt geht davon aus, dass eine Abschaltung der Versorgung auch bei anhaltender Dürre verhindert werden kann, wenn der tägliche Verbrauch auf 450 Millionen Liter fällt.

Bürger dürften weiterhin nicht mehr als 50 Liter Frischwasser pro Tag verwenden - das muss fürs Trinken, Duschen, Putzen, Kochen und Klospülen reichen. Zum Vergleich: In der Schweiz werden pro Person gegen 140 Liter Wasser pro Tag verbraucht.

Sollte es zur "Stunde Null" kommen, würde die Wasserversorgung eingestellt und die rund 4,5 Millionen Einwohner bekämen pro Tag je nur noch 25 Liter. Das Wasser müssten sie an 200 Verteilzentren unter Aufsicht von Militär und Polizei abholen. 25 Liter gelten international als Mindestmass für Hygiene und Gesundheit.

Die Verwaltung empfiehlt Bürgern zum Beispiel, höchstens zwei Minuten zu duschen. Für die Klospülung soll nur noch Brauchwasser genutzt werden, etwa jenes aus der Dusche oder der Waschmaschine. Touristen werden in Hotels ermahnt, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen.

sda