"Der Klimawandel bringt die Waldeigentümer in Not und verändert das Erscheinungsbild unserer Wälder rasanter als erwartet", schreibt der Verband der Waldeigentümer (Wald Schweiz) in einer Mitteilung.

Eine halbe Million Bäume weniger

Mehr als eine halbe Million Bäume seien vergangenes Jahr schätzungsweise abgestorben oder mussten zwangsweise gefällt werden.

Auch Förster Thomas Studer ist betroffen. Er leitet den Forstbetrieb Leberberg und bewirtschaftet 2'700 ha Wald von Bettlach bis Flumenthal SO, wo Wald Schweiz die Medien informierte.

Förster sitzen auf Nadeln

17‘000 m3 Schadholz seien in Thomas Studers Revier seit dem Sturm Burglind im Januar 2018 angefallen – hier ein Baum, dort eine ganze Gruppe, 90 Prozent davon war nicht geplant. "Die geplanten Holzschläge können wir vergessen, wir rennen nur noch den notfallmässigen Eingriffen hinterher", sagt er.

Wie alle Förster sitze auch er zurzeit wie auf Nadeln, wie Wald Schweiz berichtet. Denn mit jedem warmen und trockenen Tag steigt die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Borkenkäferbefall. Nachdem sich die Tierchen im vergangenen Jahr über mehrere Generationen vermehren konnten, rechnet man diesen Sommer mit wahren Invasionen der Baumschädlinge. 

Holzerlös fällt in Keller

Zudem sind die Lager der Sägereien voll, das Schadholz vom vergangenen Jahr müsse erst noch verarbeitet werden. Die Schweiz ist aber nicht alleine betroffen, ähnliche Probleme gebe es in vielen Länder in Mitteleuropa. Durch die europaweite Schadholzschwemme fallen die Holzerlöse regelrecht in den Keller.

Von Bund und Kantonen erhofft sich Wald Schweiz nun kurzfristige Mithilfe bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Forstwirtschaft.