Um die Bildungsziele und -inhalte der landwirtschaftlichen Grundbildung wie vorgeschrieben alle fünf Jahre zu revidieren, hat die die OdA AgriAliForm vor zwei Jahren den Austausch der Branche in einem «personell breit abgestützten Gruppenworkshop» gefördert. Basierend auf dessen Ergebnissen habe man eine Umfrage mit den Mitgliederorganisationen durchgeführt, auf denen das weitere Vorgehen au solle. In einer Mitteilung informiert die OdA AgriAliForm über die erste Auswertung der Umfrage.

Einigkeit bei den Inhalten, aber nicht der Dauer

Man sei sich in folgenden Punkten einig:

  • Die Absolventen mit einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis EFZ sollen in der Lage sein, einen Betrieb zu führen und ihn mit einer gewissen Unterstützung selbständig zu betreiben.
  • In der Grundbildung soll vor allem produktionstechnisches Fachwissen vermittelt werden.
  • Daneben soll die Basis für das Verständnis der Marktmechanismen sowie das Unternehmertum gelegt werden.
  • Das EFZ muss weiterhin den Erhalt von Direktzahlungen gewährleisten und die Fachbewilligung Pflanzenschutz sowie die Staplerprüfung sollen integraler Bestandteil der Ausbildung sein.
  • Auch für Nebenerwerbsbetriebe braucht es eine solide und an die Strukturen angepasste Ausbildung.
  • Ökologie und Nachhaltigkeit werden als wichtig erachtet, diese Themen müssen integriert über die Fächer sowie Schule und Betrieb behandelt werden.

Je nach regionalen, geografischen und strukturellen Gegebenheiten seien die Meinungen zur Dauer der Ausbildung (drei oder vier Jahre) aber auseinander gegangen.

Arbeit an einer Sowhol-als-auch-Lösung

Um die Entscheidung zur richtigen Dauer der Grundbildung zu vereinfachen, werde die OdA AgriAliForm nun zwei Qualifikationsprofile dazu erarbeiten. Wenn sie sich genügend stark unterscheiden und sich damit in der landwirtschaftlichen Berufslandschaft klar positionieren könnten, käme auch eine Sowohl-als-auch-Lösung in Frage. 

EBA bleibt sicher bestehen

Obwohl es in den nächsten Monaten noch einige offene Fragen zu klären gebe, sei der Fortbestand der zweijährigen Ausbildung zum Agrarpraktiker EBA nicht gefährdet. «Für diese Absolventen gibt es auf dem Arbeitsmarkt in jedem Fall eine Nachfrage», heisst es in der Mitteilung.