Wichtig sind bei den Buchhaltungsprogrammenn Applikationen und Kennzahlen zur Überwachung der Liquidität. Leider sind die Finanzflüsse dabei oft nur retrospektiv auf das vergangene Jahr bezogen. Da fragt sich doch, ob die aktuellen Buchhaltungskennzahlen noch reichen für ein zeitnahes Betriebsmanagement und als Basis für strategische Entscheidungen wie Hofübernahme oder Wechsel von Betriebszweigen.

Hier geht es zur Umfrage: Link

Hier setzt die Semesterarbeit von HAFL-Studentin Nadine Walther an. Sie will von den Bauernfamilien wissen, welches Verbesserungspotenzial besteht, um die Analyse des Buchhaltungsabschlusses praxisnaher zu gestalten.

Die Resultate der Umfrage fliessen in Walthers Semesterarbeit ein. Die Daten werden vertraulich behandelt und die Antworten anonym ausgewertet. Die zur Umfrage gehörenden Daten werden nach der Auswertung gelöscht. 

Die Umfrage läuft bis zum 16. September 2022.

Es gibt etwas zu gewinnen

Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern verlost die BauernZeitung fünf kleine Victorinox-Sackmesser, die gut am Schlüsselanhänger Platz haben.

Hintergrund: Gradmesser für Rentabilität
Alles wird teurer und die steigenden Preise von Treibstoff, Dünger und Gerätschaften belasten das Budget. Der Schweizer Bauernverband spricht in diesem Kontext von 900 Millionen Franken Mehrkosten, wovon auch bei gewissen Anpassungen der Produzentenpreise mindestens 300 Millionen Franken ungedeckt sein werden. Das heisst nichts anderes, als dass man den Gürtel enger schlingen muss. Also Investitionen aufschieben, den Zahlungsverkehr mehr als nur sorgfältig planen und abwickeln und die Aufzeichnungen nicht vernachlässigen. Das hilft, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. 

Aber auch seine Finanzflüsse im Nachhinein zu analysieren ist sinnvoll. «Unternehmerische Landwirte nutzen die Buchhaltung als Betriebsführungs- und Managementinstrument», sagt Bendicht Münger, Dozent an der HAFL. Er ist überzeugt:  «Wer seine Buchhaltung im Griff hat, der komme auf bessere Betriebsergebnisse.» Leider würden viele der Buchhaltungspflicht nur nachkommen, weil sie diese für die Steuern machen müssen. Ist das erledigt, verschwinde der Abschluss in einer Schublade, sagt Münger. 

Dennoch fragt man sich, ob die heutigen Buchhaltungsdaten und Kennzahlen den Bedürfnissen der Landwirtschaftsbetriebe noch entsprechen. Die Märkte reagieren immer volantiler, die Teuerung überrollt die Betriebe. Dazu kommt das steigende Ertragsrisiko durch den Klimawandel und die restriktiveren Vorgaben bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Investitionen müssen zudem in immer kürzeren Fristen abgeschrieben sein.