Da Männchen und Weibchen einer Art aus dem gleichen Erbgut das Beste machen müssen, kommt es in der Evolution zwischen ihnen zu einem Tauziehen um vorteilhafte Genvarianten. Denn manche Merkmale - etwa ein breiteres Becken oder gewisse Level von Hormonen - nützen eher dem einen Geschlecht und schaden dem anderen.


Der Ausgang des Tauziehens hängt von der Stärke der natürlichen Selektion auf Männchen und Weibchen ab, wie die Universität Lausanne am Dienstag mitteilte. Wirkt sie stärker auf die Männchen, werden die Weibchen männlicher aussehen und sich auch so verhalten. Stehen die Weibchen jedoch unter stärkerem Auslese-Druck, werden die Männchen weiblicher.


Konkurrenzkampf ausgeschaltet
Durch die erzwungene Monogamie schalteten die Forscher zwei Selektionsfaktoren für die Männchen aus: Die Partnerwahl der Weibchen und die Konkurrenzkämpfe untereinander.
Die Analyse sämtlicher Generzeugnisse in den Fliegenkörpern zeigte, dass in der Folge bei beiden Geschlechtern weibliche Gene verstärkt aktiviert und männliche unterdrückt wurden. Dies berichten die Forscher im Fachjournal "Nature Communications".


Fazit: Das Konkurrenzgebaren männlicher Fliegen führt nicht nur dazu, dass die Männchen immer männlicher werden - sondern auch die Weibchen dazu zwingt, sich mit einer Genausstattung abzufinden, die eher dem männlichen als dem weiblichen Dasein dient. Fällt der Selektionsdruck auf die Männchen weg, bewege sich die Evolution hin zum weiblichen Optimum, schreiben die Forscher.

sda