Regenwürmer haben eine grosse Bedeutung für Ökosysteme, bislang war allerdings wenig bekannt über ihre weltweite Verbreitung. Nun haben Forschende des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Leipzig den weltweit grössten Regenwurm-Datensatz publiziert. Gemeinsam mit 140 internationalen Wissenschaftler hatten sie Informationen an 6'928 Standorten in 57 Ländern zusammengetragen.

Regenwürmer nicht in Äquatornähe angesiedelt

Die Ergebnisse zeigen, dass die Biodiversität unterirdisch anders verteilt ist als oberirdisch: Bei Pflanzen, Insekten und Vögeln zum Beispiel nimmt eine Anzahl der Arten in einem bestimmten Gebiet zu, je mehr man sich dem Äquator nähert. Doch bei Regenwürmern ist es genau umgekehrt: die meisten Regenwurmarten fanden die Forscher an Orten in Europa, dem Nordosten der USA und Neuseeland.

Klimawandel betrifft auch sie

Ähnlich verhielt es sich mit der Dichte und der Biomasse. Auch hier waren die Werte in den gemässigten Breiten am höchsten. Beeinflusst werden die Populationen am meisten von Faktoren, die mit Niederschlag und Temperatur zusammenhängen. Die Forscher vermuten deshalb, dass der Klimawandel zu starken Veränderungen bei den Regenwurmgemeinschaften und den von ihnen beeinflussten Ökosystemdienstleistungen führen könnten. Sie glauben, dass dies Auswirkungen auf andere Lebewesen wie Mikroorganismen, Bodeninsekten und Pflanzen haben könnte.