Richtig verärgert war Rolf Häusler, Präsident vom Verband kollektiver Getreidesammelstellen der Schweiz, an deren Generalversammlung von heute Donnerstag in Laupen BE. Grund dafür war das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW), das trotz noch gut gefüllten Lagern, im Februar 80 000 Tonnen Futtergetreide für den Import freigab. «Weil wir letztes Jahr viel Brotgetreide wegen Auswuchses zu Futtergetreide deklassieren mussten, sind die Silos noch gut gefüllt und in zwei Monaten beginnen wir schon mit der neuen Ernte. Aber das BLW weiss nichts anderes zu tun und gibt diesen Frühling schon zweimal Importmengen frei», sagt ein verärgerter Häusler.

Verstehen kann er auch nicht, warum auf den 1. April der Grenzschutz um zwei Franken reduziert wurden. Laut Häusler werde dies  negative Auswirkungen auf den Inlandpreis der Ernte 2015 haben. Er fordert deshalb vom BLW den Grenzschutz auf den 1. Mai wieder zu korrigieren.

Wieder weniger Futtergetreide angebaut

Im Weiteren machen sich die Getreidesammelstellen Sorgen um den Grenzschutz von Top Weizen. Dieser liege zurzeit bei 23 Franken. «Damit wir konkurrenzfähig bleiben, muss dieser unbedingt um 7.- auf 30.- Franken angehoben werden», fordert Rolf Häusler. Mit ein Grund sei auch der tiefe Eurokurs, so könne man momentan  für Fr. 47.60 Top Weizen importieren, hingegen koste die Schweizer Ware 53 Franken.

Wie zu erwarten, nimmt die Anbaufläche von Futtergetreide (Gerste, Futterweizen) weiterhin ab. Um diesem Trend entgegenzuwirken habe der Nationalrat Hansjörg Knecht (SVP/AG) diesbezüglich eine Motion eingereicht um auf das Problem aufmerksam zu machen. Ziel sei es, eine Futtergetreideprämie einzuführen um den Anreiz zu schaffen, wieder mehr Futtergetreide anzubauen. Im Mai werde das Parlament über die Motion beraten.
 
pf