Wie in dem Artikel der Zentralschweiz am Sonntag von heute zu entnehmen ist, wird für die Herstellung der traditionellen Schweizer Militärbiscuits Palmöl verwendet. Dies sei zwar kein Einzelfall, denn dieses Öl finde man in jedem sechsten Produkt in den Läden der Schweiz. Dass sich dieses umstrittene Öl jedoch nun auch in dem eidgenössischsten Guetzli wiederfinde, sende angesichts der jetzigen Diskussion um den Palmölhandel ein schlechtes Signal.

Widerstand gegen vereinfachten Palmöl-Handel

Schlussendlich gehe es um mehr, als nur um dieses urtypische Schweizer Produkt. Denn der Handel mit Palmöl sei aufgrund des betriebenen Sozial- und Umweltdumpings bei der Produktion in den Anbauländern zurzeit höchst umstritten. Der Bauernverband habe sich in diesem Zusammenhang gegen die Reduktion der Importzölle und Handelshemmnisse im Zusammenhang mit dem Palmkernfett ausgesprochen.

Andere Entwicklungshilfeorganisationen prangerten vor allem an, dass der Import mit externalisierten Kosten in den Anbauländern verbunden sei. Palmöl sei günstig, weswegen es von vielen Verarbeitern ja auch gekauft werde. Einen hohen Preis würden jedoch die Menschen zahlen, welche unter zum Teil miserablen Bedingungen angestellt seien.

Einsatz bei Verarbeitungen nur bedingt gerechtfertigt

Die Herstellerfirma des Militärbiscuits rechtfertigt die Situation damit, dass sie für die Verarbeitung zu einem grossen Teil Schweizer Rohstoffe beziehen würden. Zudem würden sie nur RSPO-zertifiziertes Palmöl verwenden. Das Fett werde vorwiegend aus ernährungstechnisch- und gesundheitlichen Gründen in der Produktion eingesetzt. Nicht wie bei anderen Pflanzenfetten, müsse Palmöl nicht zustätzlich gehärtet werden –so fielen auch weniger ungesunde Transfer an. Zudem sei das Produkt mit Palmfett länger haltbar, so heisst es im Bericht.

Wie im Bericht weiter ausgeführt wird, gäbe es durchaus Alternativen mit Schweizer Herkunft; und zwar vollständig gehärtetes Rapsöl, welches ebenfalls keine ungesunden Transfette enthalte. 

pd