Die Fenaco hält sich politisch üblicherweise eher bedeckt. Nun betrachtet sie die Lage aber als derart ernst, dass sie in den Abstimmungskampf gegen die Pflanzenschutz-Initiativen eingreift. Wie CEO Martin Keller im Interview mit der BauernZeitung erklärt, werde man 200'000 Franken in die Vorkampagne investieren und wenn nötig auch argumentativ "nach vorne steigen", also öffentliche Diskussionen mitführen.

"Nachhaltige Lebensmittel-Versorgung in Frage gestellt"

Laut Martin Keller sei durch die Initiativen in Frage gestellt, "ob wir künftig die nachhaltige Versorgung mit Lebensmitteln noch sicherstellen können", sagt er im Interview. Es gehe dem Unternehmen dabei nicht um schwindende Umsätze mit Pflanzenschutzmitteln, diese machten lediglich ein Prozent des Umsatzes aus.

Vielmehr müsse man verhindern, "dass plötzlich wirkungsvolle Instrumente für die Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung stehen, um die Qualität zu produzieren, welche die Kunden wollen", so Keller, denn "dann haben wir ein Problem und deshalb intervenieren wir". Das ganze Interview mit Martin Keller finden Sie hier (Abo-Artikel).

Eine Million Franken für die Hauptkampagne

Für die Vorkampagne "Wir schützen, was wir lieben", sind laut dem Verantwortlichen Urs Schneider 800'0000 Franken budgetiert. Davon trägt der Schweizer Bauernverband (SBV) 250'000 Franken aus Rückstellungen und eine Stiftung des Verbands steuert 150'000 Franken bei.

Dazu kommen Mittel von weiteren der rund 70 Mitglieder der Allianz zur Bekämpfung der Pflanzenschutz-Initiativen, so etwa der erwähnte Beitrag von Fenaco oder 30'000 Franken vom Verband der Futtermittelfabrikanten (VSF). Für die eigentliche Abstimmungskampagne, welche drei Monate vor dem Urnengang beginnt (wahrscheinlicher Termin 17. Mai 2020), rechnet Urs Schneider mit Kosten von rund einer Mio Fr.