Am Januarkurs der Aargauer Landfrauen zeigte eine Umfrage unter den Anwesenden, dass etliche bereits Erfahrungen mit Familienstellen gemacht haben. "Ich möchte Ihnen zeigen, wie wichtig die Erlaubnis ist, glücklich zu sein oder in jeder Hinsicht Erfolg zu haben", stieg die metaphysische Lebensberaterin Susanne Scherzinger in das Thema ein. Oft helfe ein kurzer Blick zurück in die Familiengeschichte, um danach frei nach vorne gehen zu können.

Zellen als Festplatten
Die Referentin – sie führt in Aarau das Institut für systemische Lösungen – sieht die Zellen des menschlichen Körpers als eine Art Festplatte. Darin gespeichert seien eigene Erfahrungen, aber auch jene der Eltern, Grosseltern, der Vorfahren. Das Unbewusste eines Menschen habe Zugriff auf diese Informationen. Oft seien
wir mit Mitgliedern unserer Familie auf eine unbewusste Art verbunden, würden fremde Verhaltensmuster und Symptome übernehmen. Dieses automatisierte Verhalten kann mächtiger sein als bewusst gefasste Vorsätze. Es lässt Menschen immer wieder in dieselben blockierenden Situation geraten oder eine ganze Familie in Streit ausbrechen. "Wenn wir die Wurzeln einer Blockade finden, können wir sehr schnell sehr viel verändern", erklärte Susanne Scherzinger. In ihrer Praxis macht sie die Erfahrung, dass viele Menschen solche Verantwortungen stellvertretend tragen. Sie wollen aus unbewusster Solidarität etwas gut machen, was andere vor ihnen verbogen haben.

Pränatale Prägung
"Und warum ist meine Schwester ganz anders als ich?", wollte eine Landfrau in Frick wissen. "Sie hat andere Erfahrungen gemacht als sie", kam die Antwort der Referentin. Bereits während der Schwangerschaft würde der Embryo Emotionen von der Mutter und dem Umfeld aufnehmen. "Jeder sucht sich sein eigenes
Thema und Umfeld aus. Und zwar so, dass wir genau die Erfahrungen machen können, die wir brauchen um unseren sogenannten Lebensaufgaben nachzukommen."

Blockaden erkennen
Das Familienstellen dient also dem Erkennen von Blockaden. Wenn aber nicht unmittelbar innerhalb der Aufstellungsarbeit die Lösung folge, könne sich die Situation verschlimmern, stellte Susanne Scherzinger klar. Das sei oft der Grund für schlechte Erfahrungen mit der Familienaufstellung. Sie betont, dass das Resultat
einer erfolgreichen Aufstellung hauptsächlich von der richtigen Lösungsarbeit abhängt. Nicht selten werden Rituale in die Aufstellung eingebaut, da diese die Sprache der Seele sind. Man spüre es sofort, wenn eine Blockade gelöst sei: "Es soll nicht vom Verstand schön geredet werden. Es muss sich gut anfühlen, dann ist es befriedet."
Wie die Referentin im Lauf des Abends durchblicken liess, gehören nicht selten auch Erfahrungen aus früheren Inkarnationen zur Wurzel eines Problems. Sie könne diese erkennen und mittels der Aufstellungsarbeit sichtbar werden lassen. So würden diese Schicksale geachtet und die Verbindung zum jetzigen Leben befriedet.

Positive Leitsätze wählen
Auch anerzogene Glaubenssätze sind oft Hindernisse, denn nach ihnen richten wir uns, mehr oder weniger bewusst. "Ich erlaube mir, rundum glücklich zu sein", könnte ein Leitsatz sein. Aber auch: "Ich habe es nicht verdient, glücklich zu sein." Wer es schafft, vom zweiten Fall zum ersten zu wechseln und sich selber die Erlaubnis zum Glück gibt, kommt ihm damit einen wesentlichen Schritt näher.


aer