Man setze sich für eine Landwirtschaft ein, die gesunde Nahrungsmittel hervorbringe und die Lebensgrundlagen Boden und Wasser nicht nur erhält, sondern verbessert, schreibt der Schweizerische Demeter-Verband in einer Mitteilung zu seiner Kampagne «Für eine gesunde Landwirtschaft». Am 13. Juni 2021 habe die Schweiz die Möglichkeit, sich für eine gesunde Landwirtschaft zu entscheiden, so die Botschaft des Verbands. 

Zeigen, dass es möglich ist

Herzstück der Kampagne für die Initiative «Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide» von Demeter sind Porträts von Produzenten und Verarbeitern, die die Umsetzbarkeit der Vorlage aufzeigen sollen. Beispielsweise die Firma Holle, die biologische Babynahrung herstellt oder Jürg Hubacher vom Ekkharthof in Lengwil (Kanton Thurgau):

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10 Gründe für ein Ja

Auch die Kleinbauern-Vereingung hat die Ja-Parole zur Pestizidverbots-Initiative beschlossen und eine Kampagne lanciert. Ausserdem hat sie 10 Gründe für ein bäuerliches Ja zu dieser Vorlage zusammengestellt. Hier finden Sie diese Argumente. 

VKMB-Präsidentin Regina Fuhrer ist, basierend auf ihrer jahrelangen Erfahrung als Bio-Bäuerin, überzeugt: «Die Pestizidverbots-Initiative bietet die Chance für ein dringend nötiges Umdenken». 

 

Der Geschäftsführer von Holle Baby Food betont, man stelle ja nicht von heute auf Morgen alles auf den Kopf, sondern habe eine Übergangszeit von 10 Jahren zur Verfügung: 

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Die passenden Pflanzen

Um ohne synthetische Pflanzenschutzmittel produzieren zu können, brauche es die passenden, widerstandsfähigen Pflanzen, sagt Monika Baumann von der Getreidezüchtung Peter Kunz (GZPK):

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Gesamte Wertschöpfungskette in die Pflicht nehmen

Wichtig sei allerdings, nicht nur die Landwirtschaft, sondern die ganze Wertschöpfungskette in die Pflicht zu nehmen, heisst es bei Demeter weiter. Denn überhöhte Ansprüche an die Optik von Lebensmitteln von Seiten Verarbeitung und Handel könnten so nicht weiter bestehen. 

Auch das Einkaufsverhalten von Konsumentinnen und Konsumenten ist für den Verband ein wichtiger Punkt für den gemeinsamen Wandel. Dass dieser möglich sei, zeige Demeter, denn der Verband bringe seit seiner Gründung zur gemeinsamen Lösungsfindung alle Akteure an einen Tisch. 

 

Die Argumente von Demeter

Der Verband nennt folgende Argumente für eine Annahme der Pestizidbverbots-Initiative:

Gesunde Landwirtschaft: Synthetische Pestizide schaden der Gesundheit und stehen im Verdacht, diverse Krankheiten zu fördern.

Pestizidfrei: Bio-Hilfsstoffe, biologische Pflanzenschutzmittel, Nützlinge, organische, mechanische, elektrische und thermische Pflanzenschutzmittel blieben auch bei einer Annahme der Vorlage erlaubt. 

Vernünftig: Dass bereits heute vier der 10 meistverkauften Pflanzenschutzmittel für Bio zugelassen sind, zeige, dass schon viele Nicht-Bio-Betriebe mit natürlichen Hilfsmitteln arbeiteten. 

Machbar: Eine Landwirtschaft ohne synthetische Pflanzenschutzmittel sei möglich, wie dies tausende Produzenten in der Schweiz beweisen würden. Darunter seien nicht nur kleine, sondern auch Grossbetriebe. 

 

Stimmfreigabe für die Trinkwasser-Initiative

Zwar teile man auch die Ziele der Trinkwasser-Initiative (TWI), die Verbands-Mitglieder hätten sich aber für eine differenziertere Betrachtung ausgesprochen. Angesichts der Gefahr, dass Betriebe auf Direktzahlungen verzichten und die TWI damit das Gegenteil der beabsichtigten Wirkung erreiche, hat Demeter hier die Stimmfreigabe beschlossen. Auch dass eine Import-Regelung fehlt, sei ein Grund für den Parolen-Verzicht. 

Ladina Erisman vom Gut Rheinau sagt, sie könne sich nicht vorstellen, dass jemand freiwillig giftige Stoffe ausbringe:

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