Das traumhafte Ambiente der Fischauktionshalle im Hamburger Hafen und das überaus interessante Angebot an Spirituosen lockten Ende Januar bis Anfang Februar unzählige Fans von hochwertigen Destillaten in die Hansestadt. Grosse und kleine Destillerien und auch Händler boten ihre Produkte zum Kauf an und knüpften wichtige Kontakte. Auffallend war jedoch, dass nur wenige Schweizer Produkte im Angebot waren. Die BauernZeitung wollte vom Veranstalter wissen, warum nicht mehr Schweizer Anbieter mit ihren Produkten den Weg nach Hamburg finden.

Sind Sie mit dem Erfolg der diesjährigen Ausgabe der Spirituosenmesse «Hanse Spirits» im Rückblick zufrieden?

Chris Rickert: Vielen Dank. Ja, wir sind zufrieden. Ich glaube, es war das erste Mal in Deutschland, dass eine Spirituosen-Messe an einem Donnerstag gestartet ist. Wir hatten knapp über tausend Besucher an diesem Tag. Über 6000 in drei Tagen. Wir haben mit der weiteren Empore für Aussteller, Verlagerung von Ständen und der Aus­lagerung ins Zelt über 400 m² mehr Lauffläche gewonnen, so dass es dieses Jahr deutlich entspannter für die Gäste war.

Stimmt der Eindruck, dass Whisky und Gin das Angebot dominierten?

Das liegt ein wenig an meiner persönlichen Historie. Ich komme aus der Whisky-Ecke und als wir 2011 anfingen, habe ich natürlich meine ganzen Kontakte aus der Whiskywelt aktiviert. Über die Jahre haben wir aber auch immer mehr Gin- und Rum-Aussteller gewinnen können und viele andere Kategorien ziehen nach. Das war aber auch der Grundgedanke, denn wir haben uns bewusst Hanse Spirit und nicht Hanse Whisky genannt. Die Mischung ist gerade für Paare interessant, die unterschiedliche Spirituosen-Interessen haben. So kann man gemeinsam losziehen und beide haben Spass.

Schweizer Destillate waren nicht gerade viele vertreten? Warum?

Die meisten schrecken leider die Anfahrt sowie die Nebenkosten wie Personal, Hotel ab. Wir machen aber im Ausland auch noch nicht wirklich viel Werbung. Durch den Umzug in die Fischauktionshalle können wir nicht mehr so wachsen wie es in den Messehallen möglich war, aber dafür haben wir eine einzigartige Atmosphäre und Vorverkaufszahlen für Tageskarten, von denen andere Veranstalter träumen. Schweizer Marken sind dann doch eher noch über deutsche Importeure vertreten.

Was kommt Ihnen als erstes in den Sinn, wenn sie an Schweizer Destillate, ins­besondere an Schweizer Whisky denken?

Dass ich im Laufe der Jahre schon einige leckere Sachen aus der Schweiz trinken konnte. Meine erste Begegnung mit Schweizer Whisky hatte ich vor Jahren in ­Luzern auf dem Whiskyschiff mit Langatun. Der hatte mich so überzeugt, dass ich mir gleich zwei Flaschen gekauft habe.

Wünschten Sie sich denn mehr Teilnehmer aus der Schweiz?

Auf jeden Fall! Es ist für unsere Besucher ein attraktives Land mit sympathischen Leuten und tollen Spirituosen. Sofern wir Standplätze zur Verfügung haben, würden wir uns sehr über weitere Schweizer Aussteller freuen.