Das Buch ist grossformatig. Es umfasst satte 368 Seiten, ist prächtig bebildert und sorgfältig gestaltet. Sein Titel: «Glarner Alpbuch – zwischen Nebelwand und Föhnmauer».

Beim Glarner Alpbuch handelt es sich nicht gerade um ein Jahrhundertwerk. Aber ein «Jahrzehntwerk» ist es alleweil. So formulierte es zumindest Herausgeber Christian Beglinger, Präsident des Alpwirtschaftlichen Vereins Glarnerland und Umgebung, an der Buchvernissage vom vergangenen Freitagabend in Netstal.


Und es ist tatsächlich Jahrzehnte her, seit das letzte Buch von Jost Hösli über die Glarner Alpen erschien: Das war im Jahr 1947. Seither hat sich vieles verändert.


Sämtlichen Glarner Alpen einen Besuch abgestattet


In den Köpfen von Präsident Christian Beglinger und Vizepräsident Martin Lehmann setzte sich die Idee eines umfassenden Glarner Alpbuchs vor etwa vier Jahren fest. Um diese Idee zu verwirklichen, wurde schon bald eine Redaktionkommission gegründet. Um dieses Team bildete sich eine Gruppe von einem Dutzend Autorinnen und Autoren sowie ein Team von je zwei Fotografinnen und Fotografen.


Autoren und Fotografen schnürten die Wanderschuhe und machten sich auf den Weg: Sie statteten den rund 90 Alpen des Glarnerlands einen Besuch ab. Beschrieben die Leute, die auf den Glarner Alpen leben und arbeiten. Den Weg, der zu diesen Menschen führt. Die Umstände, unter denen die Älplerinnen und Älpler ihre Arbeit verrichten. Die Gründe, weshalb sie sich für das Alpleben entschieden haben und die Befriedigung, die sie aus ihrer harten und anforderungsreichen Arbeit beziehen.


Momentaufnahmen und Zahlenmaterial


Die Summe dieser Momentaufnahmen ergibt ein abwechslungsreiches Mosaik über das Alpleben im Glarnerland. Denn jede der Alpen hat ihre eigenen Besonderheiten. Das Glarner Alp­buch berichtet in den Alpporträts auch über die wirtschaftlichen Entwicklungen, die das Leben auf den Alpen erschweren. Etwa über die Gründe, die eine Zigeralp nach der anderen verschwinden liessen. Ergänzt werden die Alpporträts durch statistisches Zahlenmaterial: Die Fläche der Alp, die Lage, die Zahl und Art der Tiere, die Produkte, die hergestellt werden, die Besitzer und die Bewirtschafter.


Zu den Berichten über die einzelnen Glarner Alpen gesellen sich Porträts von Persönlichkeiten, die das Alpleben geprägt haben und Sachtexte: Zum Beispiel über die Rolle des Helikopters bei der Versorgung der Alpen.


Auf 190'000 Franken wurde die Produktion des Alpbuchs veranschlagt. Um dieses Projekt zu stemmen, waren viele Sponsoren und viele ehrenamtliche Arbeit nötig. «Viele haben gekrampft, haben Arbeit und Herzblut in das Buch gesteckt, damit dieser Abend möglich wurde.» So brachte es Christian Beglinger an der Buchvernissage auf den Punkt.

chw