Anlässlich des ersten Runden Tisches ihres Ressorts und des Bundesumweltministeriums bekräftigte die CDU-Politikerin heute in Berlin ihre Ansicht, dass das Blickfeld beim Insektenschwund zu weiten ist. Landwirtschaft habe Einfluss darauf, aber auch Lichtverschmutzung, Verkehr, Versiegelung.

Es bestehe Handlungsbedarf

Der Rückgang der Insektenpopulation sei kein Nischenthema, stellte Klöckner ausserdem fest. Er beschäftige breite Teile der Bevölkerung - einschliesslich der Landwirtschaft. Es bestehe Handlungsbedarf. Die Gründe für den Rückgang seien vielfältig, weshalb auch viele Akteure und Verbände gefragt seien, bei der Umsetzung von mehr Insektenschutz mitzuwirken. Als grösster Flächennutzer stehe natürlich auch die Landwirtschaft in der Verantwortung. „Unsere Bauern sind wie kein zweiter auf die Ökosystemleistungen der Insekten angewiesen“, gab die Ministerin dabei zu bedenken.

Naturschutz braucht Geld

Bei der Erarbeitung konkreter Massnahmen sei nun vor allem die wissenschaftliche Begleitung wichtig, um zielgerichtet und wirksam agieren zu können, unterstrich die Ressortchefin. Vor allem müsse es auch Freiräume für Forschung und Kooperationen geben. Für die Landwirtschaft sei wichtig, dass es machbare Anreize gebe und die beschlossenen Instrumentarien praxistauglich seien. Es müsse um die Zielerreichung gehen. Dabei sei klar, dass es Umwelt- und Naturschutz nicht zum Nulltarif gebe; es bedürfe genügend Geld, um Leistungen zu fördern. Mit einem Sonderrahmenplan Insektenschutz werde die Landwirtschaft unterstützt, noch mehr für den Insektenschutz zu tun.

Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, betonte erneut die Wichtigkeit des Prinzips der Kooperation für die Landwirtschaft. „Wir diskutieren in der Landwirtschaft nicht, ob wir Insektenschutz machen, sondern darüber, wie wir es machen. Das Kooperationsprinzip ist der Schlüssel zum Erfolg“, so Krüsken. Er forderte ein „Reset“ für das Aktionsprogramm Insektenschutz und stellte klar: „Reset bedeutet aber nicht Delete“.

Zusammen zum Erfolg

Kern der Kritik am Aktionsprogramm Insektenschutz sei, dass die Mischung zwischen Ordnungsrecht und Kooperation nicht stimme, erläuterte der DBV-Generalsekretär. Das Ordnungsrecht, das im Aktionsprogramm skizziert sei, wirke vor allem für Biotope kontraproduktiv, die in der Agrarlandschaft durch Bewirtschaftung entstünden. „Wenn man über Verbote und Restriktionen einen Anreiz schafft, solche Biotope gar nicht erst entstehen zu lassen, dann hilft das dem Naturschutz nicht“, so Krüsken. Der Runde Tisch sollte ihm zufolge deshalb für einen Neustart im Sinne des kooperativen Naturschutzes genutzt werden.