Ein wichtiger Teil des Vereins Alpwirtschaft Bern ist die Wirkung des Vereins gegen innen – Wertschätzung der geleisteten Arbeit in Form von Älplerehrungen sowie die Taxation und Auszeichnung von interessanten und gut geführten Alpbetrieben. Dies schreibt der Verein in einer Mitteilung. Weil die Frühlingsversammlung und auch die Hauptversammlung abgesagt werden mussten, stünden aus diesem und letztem Jahr fünf Taxationen an, die bislang weder präsentiert noch ausgezeichnet werden konnten. Die Alp Oberer Schöriz in der Gemeinde Horrenbach-Buchen ist einer dieser Alpbetriebe.

Die Alp ist in Privatbesitz

Das Tempo und die Trittsicherheit des bald 80-jährigen Schöriz-Älplers beeindrucken die Experten beim Besuch. Die Alp Ober Schöriz ist Privatbesitz der Familie Beutler aus Interlaken. Seit der Pensionierung als landwirtschaftlicher Betriebsberater an der Bergbauernschule Hondrich vor fünfzehn Jahren bewirtschaftet Walter Beutler den Alpbetrieb gemeinsam mit seiner Frau ­Heidi. Ein Teilzeitangestellter unterstützt die beiden bei der täglichen Arbeit. Bei den Feldarbeiten und beim Gebäudeunterhalt legen zudem die längst erwachsenen Kinder und seit einigen Jahren neuen Alpeigentümer Daniel, Andreas und Susanne mit ihren Familien Hand an. Die einstaflige Alp wurde früher gemischt bestossen mit Milch- und Galtvieh. Aus arbeitstechnischen Gründen nehmen Beutlers nur noch Galtvieh an, mehrheitlich Aufzuchtrinder.

Aufwendig aber nötig

Für eine Galtviehalpung eher ungewöhnlich werden sämtliche Tiere jeden Morgen eingestallt und angebunden. Diese Arbeit sei in den ersten Alptagen schon recht aufwendig, gibt Walter Beutler zu. Kein Wunder, stammen doch die Tiere fast ausschliesslich aus Laufstall-Betrieben. Aber bereits nach wenigen Tagen beruhige sich die Lage, berichtet er. Das regelmässige Einstallen ist die Grundlage einer intensiven Weidewirtschaft. Von den 169 ha Gesamtfläche sind 100 ha abgetrennt und werden mit zehn Normalstössen als Schafweide genutzt. Zirka 17 ha sind Wald. Für das Rindvieh sind etwa 52 ha nutzbar, davon sind zehn ha Flachmoor.

Die Zufahrt ermöglicht Investitionen in die Infrastrukrtur

Seit dem Jahr 2000 ist der Obere Schöriz via Schörizegg mit einer Alpstrasse erschlossen. Diese Zufahrt bildete die Grundlage für diverse Investitionen in die Alpinfrastruktur. So konnte der Stall saniert werden, es folgten ein Mistläger mit Güllegrube, verbesserte alpinterne Wege und zuletzt der Anbau eines grosszügigen Einstell- und Lagerraumes, heisst es weiter.