Wie heimische Medien unter Verweis auf Wirtschaftsminister Axel  Kicillof  und Kabinettschef Jorge  Capitanich weiter berichteten, hat sich Rindfleisch in Argentinien seit Anfang dieses Jahres im Mittel um insgesamt 54% verteuert. Allein in den zurückliegenden zwei Monaten habe es eine Preissteigerung um rund 11% gegeben.

Die Aufwärtsbewegung stehe in keinerlei Zusammenhang mit der Entwicklung der Produktionskosten, sondern gehe allein auf Spekulationen zurück, so die Regierungsmitglieder. Um eine Versorgung zu „angemessenen Preisen“ zu garantieren, arbeite man derzeit an geeigneten Gegenmaßnahmen, darunter der Exportstopp. Unklar blieb dessen genaue Ausgestaltung.

So gab es zum Beispiel keine Informationen darüber, ob die EU-Quote für sogenanntes Hiltonbeef wie bereits beim Exportverbot im Jahr 2006 auch jetzt wieder ausgenommen ist. Daneben fehlen Angaben dazu, wie die Ausfuhren nach Ablauf der 15-Tagesfrist geregelt werden sollen.

Bauernverband entrüstet

Der argentinische Bauernverband FAA kritisierte den Exportstopp heftig. Bereits 2006 habe man schlechte Erfahrungen damit gemacht, die Ausfuhren zugunsten der Inlandsversorgung zu beschränken. Auch jetzt sei damit zu rechnen, dass vor allem kleine und mittlere Landwirtschaftsbetriebe erheblich litten.

Medien hoben außerdem hervor, dass Argentiniens Rindfleischbranche wegen des Exportstopps die Chancen nicht in vollem Umfang nutzen könnte, die sich momentan aus dem russischen Einfuhrverbot für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der EU, den USA, Kanada, Australien und Norwegen ergäben.

Moskau sei derzeit auf der Suche nach neuen Lebensmittellieferanten und Argentiniens Landwirtschaftsminister Carlos Casamiquela bemühe sich um zusätzliche Geschäftsbeziehungen. Gerade in dieser Situation sei ein Exportstopp ein großer Fehler.

AgE