Fritz Abraham Oehrli war kein Polterer. Der Berner Oberländer Bergbauer aus Teuffenthal war eher einer, der mit beharrlichem Einsatz kleine Schritte umsetzte. Er machte eine klassische Politkarriere. Oehrli startete diese im lokalen Gemeinderat (1977-1984), sass dann ab 1982 für die SVP im Berner Grossrat (bis 1995) und krönte sie schliesslich mit drei Amtsperioden im Nationalrat (1995-2007).
Gleichzeitig bekleidete er wichtige Ämter im Landwirtschaftsbereich. So war Oehrli von 1998-2005 Präsident des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Vereins (SAV) und des Bernischen Bauernverbands, dem er von 1994-1997 als Nachfolger von Heinz Schwab und als Vorgänger von William Wyss vorsass.
Oehrli war auch Präsident des Schweizerischen Kälbermästerverbands. In dieser Funktion machte er 2006 Schlagzeilen, als er sich gegenüber vom Bundesrat angestrebten verschärften Tierschutz-Vorschriften kritisch äusserte. Dies trug ihm vorübergehend eine Liefersperre der Migros ein, für deren Label M7 er Kälber mästete.
Vergangenen Dienstag ist Oehrli im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung gestorben, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte, so heisst es in der Todesanzeige.
