Bio Suisse«Die Fläche für eine Portion Schweineschnitzel könnte fünf Portionen Bio-Soja produzieren»Dienstag, 10. Mai 2022 Bio schade dem Klima und fördere den Landverbrauch, sagte Syngenta-Konzernchef Erik Fyrwald in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Bio Suisse hat dazu bereits Stellung genommen und plädiert für Umweltschutz mit dem Ziel einer besseren Ernährungssicherheit. Auch für Uniterre kommt eine Abkehr vom Biolandbau nicht in Frage – Mit dieser Forderung wolle Syngenta die Landwirtschaft noch mehr ins Visier der Zivilgesellschaft rücken in Bezug auf Umwelt und Gesundheit. «Das lehnen wir dankend und mit Bestimmtheit ab», schreibt die Bauerngewerkschaft in einer Mitteilung.

Was wirklich nützen könnte

Ohne Biolandbau würde man zwar mehr Nahrungsmittel, nicht aber mehr Lebensmittel produzieren, heisst es weiter, «und das alles nur für mehr Umsatz und Gewinn der Agrochemie».

Nach Ansicht von Uniterre sehen die wirklichen und nachhaltigen Lösungsansätze für Lebensmittelengpässe anders aus:

  • Gerechte Verteilung von Lebensmitteln
  • Keine Spekulation mit Lebensmitteln
  • Food Waste auf allen Ebenen bekämpfen
  • Den Boden schützen vor Erosion, Degradation, Überbauung und Spekulation
  • Keine Treibstoffe aus Lebensmitteln produzieren
  • Keine Lebensmittel verfüttern
  • Kleine Strukturen fördern, z. B. mit Agroforst oder Permakultur
  • Land- und Lebensmittelwirtschaft aus Freihandelsabkommen und der Welthandelsorganisation herauslösen

Keine Flucht nach vorne

Kurz zusammengefasst geht es der Bauerngewerkschaft um die Förderung der Ernährungssouveränität. Denn langfristig werde fraglos die Nachhaltigkeit der Produktion und der Erhalt fruchtbarer Böden ausschlaggebend sein und nicht der kurzfristige Profit einiger Konzerne. «Die Bio-Landwirtschaft mag wohl quantitativ weniger, dafür qualitativ hochwertigere und nachhaltigere Nahrungsmittel produzieren», ist Uniterre überzeugt.

Man solle sich von der Idee einer Flucht nach vorne und direkt in den Abgrund lösen und stattdessen die Zukunft bestimmt sowie mit beiden Händen anpacken. «Machen wir uns – zusammen mit allen Bäuerinnen und Bauern dieser Welt – auf den Weg zur Ernährungssouveränität!», so der Appell.