Der Biolandbau liefere gerade in ärmeren Gebieten oft mindestens ebenso hohe Hektar-Erträge wie der konventionelle, sei häufig profitabler und schone dabei die natürlichen Ressourcen, wie Internationale Forschungsprojekte zeigen würden, schreibt Bio Suisse in ihrer Stellungnahme zur aktuellen Diskussion über Umweltschutz vs. Intensivierung der Landwirtschaft.

Syngenta-Chef gegen Biolandbau

Im Interview mit der NZZ am Sonntag vom 8. Mai 2022 fordert Erik Fyrwald, Chef des Agrarkonzerns Syngenta eine Neuausrichtung der Landwirtschaft. Er ist für eine Öffnung für die Methoden der Genom-Editierung, wie etwa Crispr/CAS, um das Welternährungsproblem zu lösen.

Er sagt im Interview, dass Bio dem Klima schade und den Landverbrauch fördere. Die Erträge im Biolandbau könnten je nach Produkt um bis zu 50 Prozent tiefer ausfallen. Die indirekte Folge sei, dass Menschen in Afrika hungern, weil in Europa immer mehr Bioprodukte gegessen würden, so Fyrwald. Man dürfe die niedrigere Produktion nicht einfach ignorieren.

Es gibt laut Bio Suisse drei wahre Probleme

Bio Suisse nennt drei Punkte als wahre Probleme: 

  1. Ein Drittel der produzierten Nahrungsmittel wandert ungenutzt in den Abfall.
  2. Fruchtbare Äcker werden missbraucht, um Treibstoff statt Nahrung herzustellen.
  3. Hochwertiges Getreide, Mais, Soja und Speiseöl wird Nutztieren verfüttert, während Menschen hungern. Die Fläche für eine Portion Schweineschnitzel könnte dabei fünf Portionen Bio-Soja produzieren, heisst es weiter.

Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit sei nur gemeinsam zu erreichen, zum Beispiel indem die Verschwendung reduziert werde (Stop Food Waste), mehr Pflanzen für den Menschen produziert werde (Feed no Food), weniger, dafür nachhaltig produzierte tierische Produkte konsumiert würden und diese vollständige verwertet würden (From Nose to Tail).