Das Ziel sei gewesen, eine unabhängige Ombudsstelle für die «Verbesserung der unhaltbaren Situation zu schaffen, in der sich die Landwirt(innen) in unserem Land befinden», umschreibt Uniterre in einer Mitteilung die Parlamentarische Initiative von Nationalrätin Delphine Klopfenstein Broggini (Grüne, GE). Der Nationalrat hat den Vorstoss klar mit 61 zu 125 Stimmen verworfen.

Besseres Gleichgewicht

In einem von der Marktmacht des Detailhandels geprägten Umfeld hätte die Ombudsstelle als unabhängiger Vermittler ein besseres Gleichgewicht bei Preisverhandlungen herstellen sollen, fährt Uniterre fort. «Sie hätte einen besseren Schutz der Bäuerinnen und Bauern ermöglicht, die mit unfairen Handelspraktiken der Grossverteiler konfrontiert sind», heisst es in der Mitteilung. Die Anonymität der Landwirt(innen) wäre dabei gewährleistet gewesen, damit niemand seinen wichtigen oder gar einzigen Abnehmer einbüsst.

Zunehmend schlechte Lage

Steigende Produktionskosten und die übermässige Macht der grossen Detailhändler verschlechtern die Lage der Schweizer Bäueur(innen) nach Meinung von Uniterre zusehends. «Das zeigt, dass das derzeitige System trotz der starken ‹Bauernlobby› nicht funktioniert.» Diese Lobby im Parlament habe im Übrigen die Schaffung einer neuen Ombudsstelle nicht unterstützt.

«Es ist ein weiterer Beweis dafür, dass die derzeitigen Instrumente die Landwirt(innen) nicht ausreichend schützen», so das Fazit von Uniterre.

Die Detailhändler profitieren

Aus Sicht von Uniterre wären Regulationen im Schweizer Lebensmittelmarkt dringend nötig, um faire und lohnende Preise für die Landwirt(innen) zu gewährleisten. Das Parlament habe sich aber für den Status quo entscheiden und damit eine gute Gelegenheit verpasst, den Schutz der Bäuer(innen) zu verbessern. «Einmal mehr werden die grossen Detailhandelsunternehmen davon profitieren», ist sich Uniterre sicher.