Im Rahmen der Abstimmung zu den Agrar-Initiativen waren sich alle Akteure einig, dass der Einsatz von Pestiziden reduziert und die Landwirtschaft allgemein ökologischer sowie nachhaltiger werden muss. Einzig über den Weg und Zeitrahmen zur Erreichung dieses Ziels war man sich uneinig, schreibt die Kleinbauern-Vereinigung in einer Medienmitteilung. Trotzdem habe der Abstimmungskampf «tiefe Gräben hinterlassen, die es nun zu schliessen gilt», heisst es weiter. Jetzt brauche es eine konstruktive Zusammenarbeit und einen fairen politischen Dialog zwischen allen Beteiligten.

Um das Ziel einer ökologischeren Landwirtschaft zu erreichen, müssen alle an einem Strick ziehen. Deshalb wolle die Kleinbauern-Vereinigung dieses Jahr dazu nutzen, gemeinsam mit anderen Organisationen und der Politik die schon vorhandenen, zukunftsfähigen Lösungen umzusetzen, heisst es in der Mitteilung. «Dabei erwarten wir vom Bauernverband, dass er sich in den anstehenden parlamentarischen Debatten an sein grundsätzliches Bekenntnis zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft erinnert und diesen Versprechen aus dem Abstimmungskampf auch Taten folgen lässt», wird Präsident und Nationalrat Kilian Baumann zitiert.

Bedauern über abgelehntes CO2-Gesetz

Ausserdem bedaure die Kleinbauern-Vereinigung auch die Ablehnung des CO2-Gesetzes, da gerade die Landwirtschaft stark von Klimawandel betroffen sei. Man wolle der Bevölkerung deshalb in Zukunft die Möglichkeiten und den Gewinn von Klimaschutzmassnahem besser aufzeigen, so Baumann.

Eine konstruktive Diskussion war unmöglich

Auf den Abstimmungskampf schaut Baumann mit negativen Gefühlen zurück. «Der Abstimmungskampf wurde bedauerlicherweise auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern geführt», wird er zitiert. Der Schweizer Bauernverband habe die Initiativen in eine extreme Ecke gestellt und die Abstimmung zur Existenzfrage für die Landwirtschaft hochstilisiert, womit der Ton von Anfang an vergiftet und eine konstruktive Diskussion verunmöglicht wurde, heisst es weiter. «Das gute Image der Landwirtschaft und das Vertrauen vieler Konsumentinnen und Konsumenten hat in den letzten Wochen und Monaten stark gelitten», so Baumann weiter. Deshalb sei es nun wichtig, die Gruppen wieder zueinander zu bringen und das Vertrauen wieder aufzubauen.