Palmöl sei ein äusserst effizientes Pflanzenöl, argumentiert Greenpeace in einer Mitteilung. Müsste man es durch ein anderes pflanzliches Öl ersetzen, wären grössere Flächen dafür nötig, was die Rodung von Waldgebieten befeuern könnte. Dass im geplanten Freihandelsabkommen (FHA) mit Indonesien ein Nachhaltigkeitskriterium vorgesehen ist, ist aus Sicht der Umweltorganisation zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Es könne aber für nichts garantieren. 

RSPO hat Probleme bei der Umsetzung

Unter anderem setzt das FHA auf das Label RSPO  (Roundtable for Sustainable Palmoil). Gemäss Greenpeace bestehen bei diesem aber Probleme bei der Umsetzung. So seien Kontroll- und Sanktionsmechanismen ungenügend: «Die Industrie kontrolliert sich selber und ist alles andere als transparent».

Ähnlich sehe es auch bei den anderen Palmöl-Labels aus, mit denen der Bund im FHA die Nachhaltigkeit des Anbaus sichern will. 

Lokale und indigene Gemeinschaften unterstützen

Als international vernetzte Organisation sehe Greenpeace sie Zusammenhänge vor Ort. Man setze sich in Indonesien dafür ein, dass lokale und indigene Gemeinschaften Palmöl nachhaltig produzieren und Marktzugang haben. In der Unterstützung dieser Gemeinschaften liege der Schlüssel zur nachhaltigen Palmölproduktion. Sie streben nämlich eine Balance zwischen Waldschutz und Anbau an und nutzen genossenschaftlich aufgebaute Produktions- und Vermarktungskonzepte, heisst es weiter.

Greenpeace rät Konsumentinnen und Konsumenten, unverarbeitete (Bio-)Lebensmittel zu kaufen und biologisch produzierte, möglichst rohstoffarme Naturkosmetik zu berücksichtigen.

 

Ungute Entwicklung der Gesetzeslage

Im letzten Oktober wurde im indonesischen Parlament ein Gesetz verabschiedet, dass Arbeits- und Umweltgesetze schwächt, schreibt Greenpeace. Dafür sollen mehr Investitionen generiert und die Wirtschaft dadurch gestärkt werden. Proteste der Bevölkerung seien mit Repression beantwortet worden-

Diese Entwicklung der Gesetzeslage sei besorgniserregend. Als Folgen nennt Greenpeace:

  • Sozialbbau
  • Bedrohung der Rechte von indigenen und lokalen Gemeinschaften 
  • Erosion des Vorsorgeprinzips
  • Verschlechterung der ohnehin schon dürftigen Umweltstandards. Diese seien zudem wegen Intransparenz und Datenmangel schwer überprüfbar

«Wenn die jetzt schon verheerenden, irreversiblen Umweltschäden durch die Abholzung noch weiter zunehmen, hat das fatale Auswirkungen», warnt Greenpece. Mit seinen Urwäldern könne Indonesien entscheidend zum weltweiten Klimaschutz beitragen. Das Land sei aber auch besonders anfällig für Naturkatastrophen.