Noch in diesem Monat wolle Elsa die Milchpreise um 1,5 bis 2 Rp pro kg senken. Darüber hat die BauernZeitung berichtet und auch bei Faire Märkte Schweiz (FMS) häufen sich laut einer Mitteilung die Meldungen von Elsa-Produzenten. FMS verurteilt die Preisdrückerei, die zu bekämpfen sich der neu gegründete Verein auf die Fahnen geschrieben hat. Gleichzeitig droht man mit Korrekturmassnahmen.
Offenes Schreiben an Elsa
Die Melde- und Beratungsstelle des FMS ist somit offenbar erfolgreich eingeweiht. Seinen ersten «Fall» geht der FMS mit einem offenen Brief an Elsa an. Darin wird ein umgehender Stopp der Senkung der Produzentenpreise gefordert. Andernfalls werde man «rechtliche und politische Korrekturmassnahmen» ergreifen.
Verpönt und grundlos
Denn die einseitige Senkung der Vergütung an Bauern könne im Sinne von Art. 7 des Kartellgesetzes Marktmissbrauch bedeuten. Gerade von marktmächtigen Unternehmen – wie es die Elsa mit einem Anteil von 40 Prozent des inländischen Milchmarkts sei – gelten einseitige Preissenkungen als verpönt, so der FMS. Es fehlten ausserdem stichhaltige Gründe für einen solchen Schritt, da einerseits die Produktionskosten steigen (Energiepreise, Inflation usw.) und die Milchmenge gemäss Schweizer Milchproduzenten (SMP) seit 2014 um 5 Prozent gesunken ist. Dieselbe Tendenz zeige der Milchkuhbestand und der FMS gibt zu bedenken, dass die agrarpolitischen Rahmenbedingungen langfristig nicht zu einer Ausweitung der Milchproduktion führen werden.
In Zukunft im Dialog
FMS fordert weiter von der Elsa, bzw. der Muttergesellschaft Migros, künftige Anpassungen der Geschäftsbedingungen im fairen Dialog zu verhandeln. Man werde die Entwicklung beobachten und im Namen seiner Mitglieder Position beziehen, so der Verein.