Die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative haben breiten Zuspruch und erbitterte Ablehnung hervorgerufen und viele Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert über die wachsende Konfrontation und die widersprüchlichen Aussagen der verschiedenen Interessensgruppen, schreibt Landwirtschaft mit Zukunft (LMZ) auf ihrer Webseite. Nun sollen Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Ausarbeitung von Lösungsvorschlägen einbezogen werden, und zwar durch einen sogenannten Bürger- und Bürgerinnenrat.

Gemeinsam mit Biovision, dem Sustainable Development Solutions Network und der ETH Zürich entwickelt LMZ nun ein Konzept für den Bürger- und Bürgerinnenrat für Ernährungspolitik 2022. Dies wird unterstützt durch die Stiftung Mercator Schweiz.

Ernährungsparlament bereits gestartet

LMZ hat bereits in Zusammenarbeit mit Biovision letztes Jahr mit der Durchführung des Ernährungsparlaments gestartet. Dabei sei der Fokus auf der zukünftigen Generation des Ernährungssystems gelegen. Im nächsten Schritt sollen alle in der Schweiz lebenden Personen angesprochen werden.

In einem sogenannten deliberativen Prozess soll eine umfassende Ernährungspolitk erarbeitet werden. Das bedeutet konkret: Eine repräsentative Gruppe zufällig ausgewählter Personen aus der Bevölkerung wird über die Thematik informiert, berät sich, legt Vorschläge vor und entscheidet verbindlich über ihre Umsetzung.

Vertrauen zwischen Bevölkerung und Regierung stärken

Damit soll laut LMZ ein wichtiger Beitrag zur Transformation hin zu einem nachhaltigen Ernährungssystem in der Schweiz und indirekt auch weltweit geleistet werden. Wenn deliberative Prozesse effektiv durchgeführt würden, könnten sie zu besseren politischen Ergebnissen führen, heisst es von Seiten LMZ. Politische Entscheidungsträger und -trägerinnen  würden so in die Lage versetzt, schwierige Entscheidungen zu treffen und das Vertrauen zwischen Bürger, Bürgerinnen und Regierung und damit die Demokratie stärken, was  in der Ernährungspolitik derzeit dringend nötig erscheine, heisst es bei Landwirtschaft mit Zukunft.

Freiwillige Mitarbeit ist gefragt

Für die Durchführung des Bürger- und Bürgerinnenrats werden noch sogenannte Facilitatoren und Facilitatorinnen gesucht, die die Diskussionen führen und begleiten. Wenn Sie sich für Facilitation interessieren und motiviert sind, einen deliberativen Prozess zum Thema Ernährungspolitik zu begleiten, finden Sie mehr Informationen und einen Stellenbeschrieb unter diesem Link.