Über 100 Projekte umfasst das Arbeitsprogramm 2022 bis 2025 von Agroscope. Es würden die grossen Herausforderungen der Land- und Ernährungswirtschaft angegangen, teilt die Forschungsanstalt mit. Dazu werden folgende sechs Schwerpunkte gesetzt:

  1. Landwirtschaft im Klimawandel
  2. Schutz der natürlichen Ressourcen
  3. Entwicklung agrarökologischer Produktionssysteme
  4. Wirtschaftliche und artgerechte Nutztierhaltung
  5. Nachhaltige und gesunde Ernährung
  6. Wettbewerbsfähige Produktion von Lebensmitteln

Einkommen sollen nicht vergessen gehen

Man wolle bestehende Zielkonflikte wie jene zwischen Ertrag und Umweltwirkungen vermindern, heisst es weiter. Dabei soll aber nicht vergessen gehen, dass Produzent(innen) auf ein ausreichend hohes Einkommen angewiesen sind. Nur so könnten sie einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit leisten, wird Agroscope-Leiterin Eva Reinhard zitiert.

Ganzheitlich an der Agrarökologie orientiert

Das neue Arbeitsprogramm orientiere sich an der Agrarökologie, einem ganzheitlichen Ansatz. Dabei soll die Land- und Ernährungswirtschaft nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich und sozial nachhaltig gestaltet werden. «Die Welternährungsorganisation FAO sieht in der Agrarökologie grosse Chancen, um die Nachhaltigkeitsziele der UNO zu erreichen», schreibt Agroscope. Beispiele für agrarökologische Strategien seien die Vielfalt der Anbausysteme oder die Nutzung von Synergien wie jener zwischen Pilzen und Pflanzen.

Gemeinsam mit Akteuren Wissen erarbeiten

Die Systemforschung soll bei Agroscope künftig besonders wichtig werden. Über Fachgebiete hinaus will man dazu Probleme im Gesamtsystem, z B. mit Bauern und Konsumenten zusammen untersuchen und auf diese Weise gemeinsam Wissen erarbeiten.

Um vermehrt nicht nur für, sondern mit der Praxis zu forschen, seien die neuen Versuchsstationen wichtig. Dort würden bereits heute zusammen mit Kantonen, Landwirten Beratung, Verbänden und oft auch KMUs neue Lösungen gesucht.