Um ihren Bedarf zu decken, sei die Schweizer Bevölkerung ab heute für den Rest des Jahres von im Ausland produzierten Lebensmitteln und damit von ausländischem Boden abhängig, teilt der Schweizer Bauernverband (SBV) mit. Den «Food Overshoot Day» begründet der Verband damit, dass der Netto-Selbstversorgungsgrad in der Schweiz in den letzten drei Jahren im Durchschnitt bei 52 Prozent lag. Das bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte der im Inland benötigten Menge Kalorien auch hierzulande produziert worden ist.

Ein besonders fragiles System

Der SBV nimmt dieses besondere Datum zum Anlass, um auf die Fragilität globaler Lieferketten hinzuweisen. Diese habe sich gerade in den jüngsten Krisen gezeigt. «Bei Lebensmitteln kommt hinzu, dass es nur kleine Störungen braucht, damit die ausreichende Versorgung aller Menschen auf dieser Welt nicht mehr sichergestellt ist.» Das liege daran, dass die Landwirtschaftsflächen weltweit wegen Überbauung, Erosion, Versalzung und Wassermangel schrumpfen, während gleichzeitig die Weltbevölkerung wächst und damit auch der globale Nahrungsmittelbedarf.

Besser für Umwelt und Ernährungssicherheit

Weiter sei die ausländische Produktion mit einer grösseren Umweltbelastung verbunden, gibt der SBV zu bedenken. 75 Prozent des konsumbedingten ökologischen Fussabdrucks der Schweiz falle im Ausland an, zitiert man dazu in der Mitteilung das Bundesamt für Umwelt. «Je weniger wir im Inland produzieren und dafür importieren, umso mehr belastet das Essen die Erde», so die Schlussfolgerung des SBV. Folglich sei eine starke Schweizer Inlandproduktion nicht nur für die Ernährungssicherheit, sondern auch aus Umweltsicht bedeutsam.