Letztes Jahr hatte es zu wenig Äpfel, dieses Jahr zu viel. So viel, dass im Thurgau tonnenweise Tafeläpfel vermostet oder zu Mus verarbeitet werden müssen. Der Preis für Mostobst ist allerdings drei- bis viermal tiefer als jener für Tafelobst und das kann ziemlich ins Geld gehen.

Mostobst gibt es jedes Jahr

Ralph Gilg, Präsident des Thurgauer Obstverbands, sagt, dass die Situation für gewisse Obstbauern «unschön» ist. Auf seinem Betrieb musste er 40 Tonnen Tafeläpfel in die Mosterei bringen, das ist etwa ein Fünftel der Ernte, schätzt er. «Das waren aber Äpfel, bei denen ich von Anfang an gesehen habe, dass es von der Qualität nicht reichen wird.» Dass man einen Teil der Tafelobsternte vermosten müsse, sei normal, sagt Gilg.

Nur beste Qualitäten

Benno Neff, Geschäftsführer der Tobi Seeobst AG, bestätigt, dass das Absatzpotenzial für Tafeläpfel beschränkt ist. «Deshalb sollen nur beste Qualitäten und am Markt gefragte Sorten eingelagert werden.» Schwächere Qualitäten müssten – wie das in Grosserntejahren halt so sei – zu Mus oder Most verarbeitet werden. Es sei aber nicht so, dass die Lager bereits jetzt alle gefüllt sind. Man habe die Übernahmestrategie so festgelegt, dass es auch für die späten Sorten noch Platz habe.

Die Mostereien freut's

Bei den Mostereien ist die Rekordernte hochwillkommen. Nachdem man letztes Jahr auf die Konzentratreserven zurückgreifen musste, kann man jetzt die Lager wieder auffüllen. Georges Möhl, Betriebsleiter bei der Mosterei Möhl in Arbon, stellt fest, dass die Qualität der Früchte sehr gut ist. «Die Äpfel sind wegen der Trockenheit sehr sauber und haben hohe Oechslewerte.»

Stefanie Giger

 

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