Ammoniakverflüchtigung ist für die Schweizer Landwirtschaft eine bedeutende Verlustquelle für Stickstoff. Pro Jahr gehen dadurch rund 42'000 Tonnen Stickstoff verloren. Dies entspricht etwa einem Drittel des Stickstoff(N)-Anfalles in Hofdüngern und einem mittleren Verlust von etwa 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektare landwirtschaftlicher Nutzfläche.

Was für die Betriebe ein finanzieller Verlust darstellt, bedeutet für empfindliche Ökosysteme, etwa für Wälder oder Magerwiesen, eine Belastung. Die Schweizer Bauern haben bereits be-deutende Anstrengungen zur Reduktion der Ammoniakverluste wie Abdeckung von Güllegruben oder Gülleausbringung mit Schleppschlauchverteilern unternommen, was zu einer Reduktion der Emissionen über die letzten 25 Jahre geführt hat.

Umfrage zur Abschätzung

Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen BE führt aktuell wieder eine repräsentative Umfrage zur Abschätzung der gesamtschweizerischen Ammoniakverluste durch. Diese beinhaltet Angaben über die Produktionstechnik, welche die Ammoniakverluste beeinflussen.

Ein Fragebogen wird dazu an rund 5600 Betriebe in verschiedenen Regionen der Schweiz versandt. Die Angaben der ausgefüllten Fragebögen bleiben vollständig anonym und können nicht einem bestimmten Betrieb zugeordnet werden.

Berechnung der Emissionen

Aufgrund der Angaben werden die Verluste für Stall, Weide, Lagerung und Ausbringung der Hofdünger mit dem Modell «Agrammon» berechnet. Mittels Hochrechnung erfolgt schliesslich die Erstellung eines nationalen Inventars der Ammoniakverluste.

Empfehlungen herleiten

Diese Bestandesaufnahme erfolgt im Rahmen von internationalen Vereinbarungen und erlaubt die Berechnung der aktuellen Emissionen sowie eine Beurteilung des Potenzials zur Verminderung der Verluste in Zukunft. Die Schweizer Landwirtschaft zeigt zudem gegenüber der Bevölkerung, dass sie sich für die Anliegen der Umwelt einsetzt.

Die repräsentative Auswahl der Betriebe erfolgte durch das Bundesamt für Statistik. Je mehr Landwirte sich an der Umfrage beteiligen, desto aussagekräftiger und praxisgerechter werden die Resultate und die daraus abgeleiteten Empfehlungen. Die HAFL zählt deshalb auf die Mithilfe der angeschriebenen Betriebe. Das Ausfüllen des Fragebogens ist einfach und erfordert höchstens dreissig bis sechzig Minuten.