«Bewährte Kuhfamilien bringen auch in der schnelllebigen Zeit der Genomik viel Sicherheit in die Viehzucht», erklärte der Bündner Kuh-Experte Paul Caduff auf dem Betrieb der Familie Gwerder in Rickenbach SZ. Jede Zuchtfamilienpräsentation sei speziell, dieses Bild sei aber schon sehr aussergewöhnlich.

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Sechs Generationen bei der Familie Gwerder

Was die Familie Gwerder zeigen konnte, war tatsächlich bemerkenswert. Sie stellte auf ihrem Bergheimet Ebnet nicht nur gleich drei weibliche Zuchtfamilien aus. Die drei Stammkühe Lara, Laura und Lidia waren zudem Grossmutter, Mutter und Tochter. Zusammen mit Lidias Tochter Voran Livia, mit deren frischgekalbter Tochter Nico Linda und dem Kuhkalb Aurel Lindi konnten als Zugabe zudem noch sechs Generationen zusammengestellt werden. Alle drei Zuchtkollektionen wurden von Paul Caduff mit über 80 Punkten taxiert. Ebenfalls aussergewöhnlich war, dass die präsentierten Tiere zusammen schon vier Miss-Schwyz-Titel gewannen.

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Kuhfamilie von Omar holte 91 Punkte

Beim Original Braunvieh gab es 2023 zwei absolute Spitzenresultate. Bürgler’s Karlo Unita von Familie Alois Bürgler, Nesslau SG, wurde mit 91 Punkten taxiert. Ihre drei gezeigten Töchter sind alles Stierenmütter. Aus der ältesten Tochter Lordan Urmi stammt beispielsweise der aktuell stark eingesetzte Orkan-Sohn Omar. Noch einen Punkt mehr und damit das höchste Resultat beim Original Braunvieh in der Geschichte der Zuchtfamilienschauen erreichte Vero U-Bach Prudenzia von Familie Arnold Glatthard, Unterbach BE. Sieben Mal hat Prudenzia (EX 94, Ø 6L 7931 4,39 3,70) bisher abgekalbt, sechs Mal gab es ein Kuhkalb. Alle sechs weiblichen Nachkommen konnte die Familie Glatthard ausstellen. Die enorm ausgeglichene Kuhfamilie präsentierte sich im besten Zweinutzungstyp und mit sehr korrekten Eutern.

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Maximum im Exterieur für Caluna-Familie

Das Punktemaximum im Exterieur erreichte die Zuchtfamilie von Brown-Swiss-Kuh Caluna SG der GoldHill Genetics in Romoos LU. Die elf präsentierten Nachkommen der aktuellen Miss Genetik der Bruna 2022 gefielen mit ihren fantastischen Eutern. Neun der gezeigten Tiere stammten aus Embryotransfer, darunter vier Holdrio-Vollschwestern in Milch. Das herrliche Bild, das die Tiere als Gesamtpaket abgaben, und der Umstand, dass in dieser Kuhfamilie auch noch vielversprechende männliche Genetik zu finden ist, führte zu fünf Zusatzpunkten und einem Bonuspunkt. Dank den guten inneren Werten, was 37 Zähler ergab, kam die weibliche Zuchtfamilie von Caluna auf 93 Gesamtpunkte, was gleichzeitig das Höchstresultat beim Brown Swiss im Jahr 2023 bedeutete.

Gislerwaid-Genetik überzeugend

Das zweitbeste Resultat bei den Brown-Swiss-Kühen erreichte mit 92 Punkten die Familie Schmid aus Schüpfheim LU mit der Zuchtfamilie von Gislerwaid Blooming Cheyenne. Die aus dem Urnerland stammende und mit Exzellent 94 punktierte Stammkuh sorgte bereits vor rund drei Jahren für Aufsehen, als sie an der Swiss Expo 2020 den Titel Mention Honorable Intermediaire gewann. Obwohl das Tier erst sechseinhalbjährig ist, konnte die Familie Schmid von Cheyenne bereits drei Töchter in Milch und ein Jungtier präsentieren. Und das Gezeigte überzeugte: Mit 49 von 50 Punkten holte die Tiergruppe im Exterieur fast das Maximum.

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Zwei Mister Stierenmarkt mit Nachzucht

Neben der grossen Zahl an weiblichen Zuchtfamilien gab es 2023 auch acht Halteprämien und zwei männliche Zuchtfamilien zu begutachten. Eine Besonderheit trafen die Besucher auf dem Hof Erlimoos von der Familie Hitz in Trimbach SO an. Es wurden gleich zwei Nachzuchten von zwei ehemaligen Mistern des Zuger Stierenmarktes gezeigt. Die Halteprämie von William Harald, welche aus 28 Tieren bestand, wurde vom Chefexperten Stefan Hodel mit 50 Punkten taxiert.

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Vitaler Zuchtstier Gregi auf Platz

Ins Schwärmen kam Hodel bei der männlichen Zuchtfamilie von Bleikers OB General Gregi: «Dass ein Stier bei der Präsentation seiner Zuchtfamilie immer noch lebt und sich so vital zeigt, ist sehr beeindruckend.» Er vergab der Zuchtgruppe ein Gesamttotal von 76 Punkten. Neben Vieh von Eugen Hitz waren unter den 39 Gregi-Nachkommen neun Kühe aus der Zucht des Muotathalers Adrian Schmidig. Dieser war sich nicht zu schade, zusammen mit seinem Vieh den über zweistündigen Anfahrtsweg von seinem Bergbetrieb an der Pragelstrasse ins Solothurnische auf sich zu nehmen.

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Beste Halteprämie 2023 vom Stier Saemi

Das Höchstresultat bei den Halteprämien durfte Experte Stefan Hodel am letzten Tag der Zuchtfamilien-Saison 2023 vergeben. Die Nachkommen von Orelio-Sohn Saemi der Familie Daniel Betschart vom Heimet Klosterweid im Muotathal SZ überzeugte insbesondere in der Rahmen- und Beckenposition. Die Tiergruppe wurde mit hohen 57 Punkten taxiert. Ebenfalls 57 Punkte erreichte die Halteprämie vom Brown-Swiss-Stier Simbaboy Felix von Ernst Wenk, Schönengrund AR. Die Tiergruppe überzeugte unter anderem dank starken Fitnesswerten mit hohen Vornoten.