Wir fragten drei Personen: Dienen Sie als Besamungstechnikerin zunehmend auch als Beraterin?

Sophie Berger, Walliswil bei Niederbipp, Bern

[IMG 2]Bei der Besamung wissen die meisten Landwirt(innen), welchen Samen sie nutzen möchten. Es gibt aber auch Betriebe, bei denen wir den Stier gleich selber wählen sollen. Bei der Beratung mache ich die Landwirt(innen) auf Merkmale wie Geburtsablauf, Fruchtbarkeit, Zellzahl usw. aufmerksam. Besonders bei den Milchrassen wie Holstein, Red Holstein, Brown Swiss ist der Trend gross, auf gesexten Samen zu setzen. Bei Zweinutzungsrassen wie Simmentaler ist diese Tendenz noch etwas kleiner.

David Hauri, Seon, Aargau

[IMG 3]«Nimm einfach irgendeinen», heisst es nur bei etwa 15 Prozent der Besamungen. Etwa gleich viele Landwirt(innen) sind noch unentschlossen und lassen sich bei einem Blick in den Katalog beraten. Die meisten wissen aber, welchen Stier sie wollen. Der Anteil an gesextem Samen liegt bei knapp einem Drittel und ist vor allem bei Hochleistungsrassen gefragt. Wichtig bei der Stierenauswahl sind Fruchtbarkeit, Langlebigkeit und Fundament; die Milchleistung steht weniger im Vordergrund. 

 

Melanie Heierli, Höri, Zürich

[IMG 4]Im Zürcher Unterland sind Holstein und Red Holstein verbreitet: Bei ersteren ist Brain-ET beliebt, der für hohe Milchqualität und Robotertauglichkeit sorgt. Bei den Red Holstein ist Power-ET sehr gefragt. Er vererbt hohe Milchqualität und gutes Exterieur. Man kommt immer mehr von grossen Kühen weg. Bei der Nachzucht bestimmen rund 90 % der Kunden den Stier selber. Bei Fleischrassen-Stieren überlassen sie oft mir die Wahl. Gesextes Sperma wird häufig bei der Nachzucht eingesetzt.

 

Rahel Graf

[IMG 5]Mehrheitlich wählen die Landwirte die Stiere selber aus. Teilweise bitten sie uns um Ratschläge. Ob gesexter Samen nachgefragt wird, ist rassenabhängig. Bei den Milchrassen ist die Nachfrage sehr gross. Bei den Zweinutzungsrassen ist die Nachfrage steigend. Trends stelle ich bei der guten Nachfrage nach hornlosen Stieren. Weiter sind immer mehr Betriebe, welche konsequent Selexyon oder Mastrassen einsetzen.