Eigentlich ist Bernhard Hadorn aus Schangnau im Kanton Bern daran schuld, dass es der Simmentalerstier Santos an die BEA geschafft hat. Hadorn hat nämlich vor einigen Jahren Santos' Mutter im Stall seines Züchters Walter Gerber aus Oberwil i. S. entdeckt. Walter Gerber (selig), der bekannte Reinzüchter aus dem Berner Oberland, war in Züchterkreisen hoch angesehen. Zum Beispiel kam auch der legendäre Simmentalerstier Zimbo aus seiner Zucht. Zimbo, geboren 1975, war seinerzeit der Reinzucht voraus. Seine Töchter waren bildschön, leistungsstark und vererbten ihre guten Gene weiter.

Eine starke Kuh

«2009 hatte ich das erste Mal Kontakt zu Walter Gerber», erzählt Bernhard Hadorn. Der Grund war, dass damals ein Zuchtstier von Gerber in Schangnau im Einsatz war. «Ich wollte mehr wissen darüber, was dahintersteckt», so Hadorn. Der Kontakt sei geblieben, man habe sich mehrmals im Jahr besucht. Eines Tages fiel Hadorn im Stall Gerber Santos' Mutter auf, die Damian-Tochter Sarina. «Mit ihrer Kapazität, dem Ausdruck, dem feinem Fundament und dem starken Hintereuter war sie für mich die perfekte Simmentalerkuh», so Hadorn. Nun war der Fall klar: Hadorn wollte unbedingt einen Sohn von Sarina. Vorerst gebar sie aber zwei Kuhkälber, dann kam 2019 endlich das ersehnte Stierkalb zur Welt. «Damals schickte mir der Sohn von Walter Gerber, Hannes, ein Bild des wenige Tage alten Kalbes. Ich durfte ihm sogar den Namen geben, Santos eben», so Hadorn.

Zusammen gekauft

Bernhard Hadorn und Martin Liechti haben daraufhin das Stierkalb gekauft. Mit zwei Monaten kam Santos auf den Betrieb Hadorn nach Schangnau. Wenige Monate später starb sein Züchter Walter Gerber. In Santos' Abstammung findet man sowohl auf mütterlicher wie auf väterlicher Seite Zimbo-Blut.

«Die ersten Rinder von Santos sind trächtig, nächstes Jahr kalben sie ab», weiss Hadorn. Nicht nur der Stier sei die Ruhe selbst, auch seine Nachkommen überzeugen mit ihrem guten Charakter. Die beiden Züchter setzen so grosse Hoffnungen in Santos, dass sie sogar ein Samendepot anlegen liessen. «Den künstlichen Samen von Santos dürfen wir nicht verkaufen, wir dürfen ihn nur auf unseren Betrieben einsetzen», sagt Hadorn. Für den Natursprung sei Santos aber für alle Züchter verfügbar und trotz seines Alters und seines Gewichts decke der Simmentalerstier immer noch einwandfrei.

Wer Santos an der BEA in Bern sehen möchte, hat noch bis am Sonntag Gelegenheit. Ein Besuch lohnt sich allemal.