Die Propionsäurebakterien sowie das schädliche Milchsäurebakterium "Lactobacillus parabuchneri " sind bei den Käseproduzenten gefürchtet, denn bereits geringe Mengen dieser Keime bewirken gravierende Käsefehler.

Identifizieren schnell gemacht

Forscher der Agroscope haben nun Methoden entwickelt, mit welchen die Bakterien in der Tankmilch nach ein bis zwei Tagen zweifelsfrei identifizieren werden können, wie das Forschungsinstitut in einer Mitteilung schreibt.

Mit der neuen Methode, genannt Polymerasekettenreaktion, können die Keime schneller identifiziert werden. Anders als bei der klassischen Untersuchung, bei welcher die Bakterien zuerst auf einem Nährmedium bis zu zehn Tagen wachsen. Da die neue Analyse sehr spezifisch ist, können zudem verschiedene Arten von Propion- und Milchsäurebakterien genau identifiziert werden.

Der Vergleich der Bakterien im Käse mit jenen in der Ablieferungsmilch ermöglicht es, den Herkunftsbetrieb festzustellen.

Fehler bei der Reinigung

Durch die schnelle Diagnose können die betroffenen Betriebe die Missstände rasch beheben, sie können die Milch schneller wieder abliefern und damit die finanziellen Einbussen verringern.

Bei der Forschung hat sich gezeigt, dass oft Ablagerungen in der Melkanlage vorhanden sind. Ursachen für die Rückständen der Keime gibt es viele. Häufig seien es zu tiefe Reinigungstemperaturen, eine zu kurze Reinigungsdauer oder ein falsches Reinigungsmittel, so Agroscope. Manchmal werde die Sauberkeit nach der Reinigung nicht kontrolliert. Gelegentlich werden Melkanlagen zu wenig gut gewartet oder sind sogar fehlerhaft installiert.

Lieferantenmilch testen

Die Praxiserfahrungen hätten gezeigt, dass Verunreinigungen mit den unerwünschten Keimen frühzeitig erkannt werden können, wenn die Lieferantenmilch regelmässig mit den neuen Tests kontrolliert wird. Betroffene Betriebe können sich bei regionalen Beratungsstellen Unterstützung holen. So könnten Qualitätseinbussen beim Käse vermindert werden.

pd