Die Stürme Lothar im Jahr 1999 und Vivian im Jahr 1990 führten den Berechnungen der Forschenden zufolge zur Freisetzung von 400'000 Tonnen Bodenkohlenstoff, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) vom Donnerstag. So viel, wie 400 Flugzeuge ausstossen, die von Zürich nach New York und wieder zurück fliegen.

«Dies entspricht in etwa der Menge CO2, die Wälder auf einer entsprechenden Fläche in 40 Jahren in deren Baumbiomasse festlegen», sagte Mitautor Frank Hagedorn in der Mitteilung.

In Schweizer Wäldern speichern die Böden mehr CO2 in Form von organischem Kohlenstoff als die gesamte oberirdische Biomasse, also Stämme, Äste und Blätter. Die Forscherinnen und Forscher der WSL wollten herausfinden, was mit dem Kohlenstoff im Boden passiert, wenn ein Sturm die Bäume darüber umwirft.

Klimawandel verschärft Problem

Sie untersuchten dazu die Böden von Wäldern, die von den Orkanen Vivian und Lothar verwüstet wurden. Die Forschenden nahmen wiederholt Bodenproben von verschiedenen Höhenlagen zwischen 420 und 1550 Metern über Meer.

Die Untersuchung zeigten, dass Waldböden ohne Bäume wärmer und feuchter wurden. Das fördert Mikroben, die den Humus abbauen und damit den Kohlenstoff freisetzen. Dieser Effekt war bei Bergwäldern grösser, da diese eine grössere Humusschicht, und damit grössere Mengen an Kohlenstoff gespeichert hatten.

Effekt verringern: Totholz liegen lassen

Künftig könnte sich dieses Problem laut den Forschenden verstärken. Der fortschreitende Klimawandel dürfte eine weitere Zunahme der Sturmschäden und somit der CO2-Emissionen aus Waldböden mit sich bringen. Verringern könnte man die Effekte von Sturmschäden, wenn man einen Teil des Totholzes liegen liesse. Das verringere die Erosion und schaffe Nischen, in denen junge Bäumchen vor Naturgefahren und Wild geschützt heranwachsen können.