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Es mag sie an die praktische Lehrabschlussprüfung erinnern und der eine oder die andere ist sicher auch ähnlich nervös: Unter den aufmerksamen Augen von jeweils zwei Experten nehmen die jungen Berufsleute die Aufgaben in Angriff. Aber nicht nur das, am Teilwettkampf der Gemüsegärtner(innen) werden sie auch von rund einem Dutzend Journalisten beobachtet, fotografiert, gefilmt und zwischen den Wettbewerbsaufgaben auch noch interviewt.

Das waren die Aufgaben

  • Pflügen: Die Kandidaten müssen zehn Aren pflügen. Sie haben 25 Minuten Zeit und einen Deutz mit angehängtem Lemken Juwel 8V-Vierscharpflug zur Verfügung. Bewertet werden die Präzision der Furche in der Längsrichtung, ebenes Pflugbild, ob die Pflanzenrückstände sauber eingearbeitet sind und ob der Ansatz und Abschluss am Feldrand gleichmässig ist.

  • Zwiebeln säen: Den Kandidaten steht ein Traktor mit pneumatischer Einzelkornsämaschine zur Verfügung. Sie müssen die auszubringende Saatgutmenge in Gramm für zehn Aren berechnen und rund zehn Aren säen. Bewertet werden Berechnungen und Einstellungen, Präzision der Aussaat und die Saattiefe inklusive Kontrolle.

  • Tomatenpflege und -ernte: Die Kandidaten müssen in 25 Minuten Pflegearbeiten durchführen und möglichst viele Tomaten ernten. Bewertet werden: Arbeitsgeschwindigkeit, Qualität der Arbeit, schonender Umgang mit den Pflanzen. Bei der Ernte kommt es auch darauf an, ob die Reife der Tomaten im Gebinde homogen ist.

  • Gurkenpflege und -ernte: Ähnlich wie bei den Tomaten. Die Pflegearbeiten können Wickeln, Entfernen der Seitentriebe oder Stammfrüchte sowie Ablassen beinhalten. Die Kandidaten müssen drei Gebinde à 12 Gurken ernten und die Sortierung (400 bis 500 Gramm) einhalten. Bewertet wird unter anderem auch, ob schlechte Ware ausgesondert wurde und die Gurken regelmässig ins Gebinde gelegt werden.

  • Radieschen ernten: Innert zehn Minuten sollen möglichst viele 10er Bünde geerntet werden. Bewertet werden die Arbeitsgeschwindigkeit, die Erntequalität und die schonende Handhabe.

  • Spritzbrühe anmischen: Die Kandidaten ziehen eines von drei Schadsymptomen. Die zu behandelnde Fläche beträgt 35 Aren. Die Kandidaten suchen in der Pflanzenschutzmittel-Datenbank das richtige Mittel, berechnen die richtige Menge PSM und nennen den Experten die Anwendungsvorschriften. Die Spritzbrühe wird an der Feldspritze abgemischt, allerdings kommen statt richtige PSM Zucker und Sirup als Atrappe zum Einsatz. Bewertet werden die korrekte Angabe des Produkts inklusive weiterer Angaben wie Wartefrist oder Wirkstoff, die korrekte Berechnung und das fachgerechte Anmischen inklusive Anwenderschutz.

An den SwissSkills selber vom 12. bis 15. September 2018 in Bern müssen sich die jungen Gemüsegärtner(innen) dann zusätzlich in den Bereichen Mechanisierung, Anbautechnik und Arbeitsumfeld beweisen. Da wartet etwa ein Staplerparcours und die Funktionskontrolle an einem Traktor auf sie. Sie müssen ferner einen Marktstand aufbauen und eine Kreiselegge korrekt an- und abhängen.

jw