Einen Blühstreifen kann man aus unterschiedlichen Gründen anlegen. In einem wissenschaftlichen Fragebogen wurden als Motivation in erster Linie ökologische und ästhetische Gründe genannt (Bienen oder allgemein bestäubenden Insekten helfen und für Spaziergänger eine attraktive Landschaft gestalten). Für knapp die Hälfte der befragten Landwirte waren auch Direktzahlungen ausschlaggebend.

Nur wenig Nützlingsstreifen

In den meisten Fällen kaufen und säen Schweizer Landwirte laut der Studie von Agroscope, HAFL und FiBL Mischungen für Bestäuber. Die Verkäufe seien fünfmal höher als bei Nützlingsstreifen und auch nur ein kleiner Teil der Umfrageteilnehmenden hatte mit Letzterem Erfahrungen gesammelt. Entsprechend beschränkten sich die Forschenden bei ihren Aussagen auf Bestäuberblühstreifen (BBS).

Die Mischung besser auf die Kultur abstimmen

Nicht nur schön, sondern auch nützlich: Blühstreifen fördern Nützlinge. (Bild Agroscope, Matthias Tschumi) Pflanzenbau Blühstreifen für Nützlinge lohnen sich Dienstag, 21. Februar 2017 Allerdings nannten viele der Landwirte, die BBS angelegt hatten, die Förderung von Nützlingen wie Marienkäfer oder Schlupfwespen sowie die Reduktion von Schädlingen als Beweggründe. «Diese Ziele könnten jedoch besser mit einem Nützlingsblühstreifen erreicht werden», geben die Forschenden zu bedenken. Insbesondere neben Weizen, Kartoffeln oder Gemüse seien Nützlingsstreifen die bessere Option.  Bei der Wahl der idealen Saatmischung könnte eine Beratung helfen, die aber nur von 19 Prozent der Teilnehmenden in Anspruch genommen hatten. Allerdings hatte auch nur gut die Hälfte der Befragten Zugang zu Beratung. Explizit bestehe der Wunsch nach genaueren Informationen zu Anwendung und Bewirtschaftung der Streifen.

BBS erfüllen augenscheinlich ihren Zweck

Blühstreifen für Bestäuber sollen als Überbrückung der Trachtlücke zwischen Ende Mai und Ende Juli dafür sorgen, dass bestäubende Insekten genügend Nahrung finden. So bleiben die Populationen stabil und können Acker-, Gemüse- und Obstkulturen bestäuben.

Laut Umfrage zeigen die persönlichen Beobachtungen der Landwirt(innen) ein positives Bild. Die BBS seien mehrheitlich gut aufgelaufen, der Unkrautdruck wird als vertretbar beurteilt und auch der Aufwand habe sich im Rahmen gehalten. Hingegen wurde von vielen Blüten und Insekten berichtet. «Die meisten Teilnehmenden waren mit ihrem BBS zufrieden und würden erneut einen solchen anlegen», fassen die Forschenden zusammen. Befürchtungen betreffend Unkrautdruck und Aufwand könnten so entkräftet und die Akzeptanz von Blühstreifen in Zukunft verbessert werden.

Man arbeite weiter an der Optimierung der Mischungszusammensetzung sowie der Anlage und Pflege von Blühstreifen.