Im Mittelalter hatte die stärkehaltige Pastinake eine ähnlich wichtige Rolle wie heute die Kartoffel. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts war sie aufgrund ihrer geringen Krankheitsanfälligkeit in unseren Breitengraden eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel.

Im Aufschwung

Doch dann wurde sie immer stärker von Kartoffel und Rüebli verdrängt – und ging schliesslich fast ganz vergessen. Im Gegensatz zur Schweiz, Österreich und Deutschland blieb das Gemüse in England, den USA, Frankreich, Holland, Skandinavien und Ungarn über all die Jahrzehnte beliebt. Mittlerweile befindet sich die Pastinake auch hierzulande wieder im Aufschwung, gerade auch in Gastronomiebetrieben, die stark auf Regionalität und Saisonalität setzen.

Angebaut wird die Pastinake in der Schweiz auf rund 45 Hektaren, davon über die Hälfte in der Bio-Landwirtschaft. Und auch wenn die Pastinake wieder bekannter ist, im Vergleich zum Rüebli etwa ist die Anbaufläche weiterhin minim.

Unter der Erde

Die Pastinake wächst wie das Rüebli oder der Rettich unter der Erde. Die Wurzeln sind von weiss-gelblicher Farbe. Die Pastinake gehört zur Familie der Doldenblütler. Diese Familienzugehörigkeit lässt sich in der Blütezeit von Juli bis September an den doppeldoldigen Blütenständen gut erkennen. Im Vergleich zu anderen Wurzelgemüsen ist die Pastinake ein richtiges Nährstoffpaket. Sie enthält zum Beispiel Niacin, Pantothensäure, Folsäure, Calcium, Kalium und Zink.

Die Pastinake hat eine feine Süsse und einen leicht erdig-nussigen Geschmack. Werden die Wurzeln erst nach dem ersten Frost geerntet, haben sie ein noch milderes Aroma. Sie können an frostfreien Tagen den ganzen Winter über frisch geerntet werden und schmecken als Ofengemüse, Gratin, roh im Salat oder zu einer feinen Suppe verarbeitet. Die Pastinake ist leicht verdaulich und bekömmlich, weshalb sie oft für Babybrei zum Einsatz kommt.

In der Schweiz hat die Pastinake von Juli bis März Saison.