Seit 25 Jahren werden die Moore in der Schweiz überwacht. Die aktuellsten Zahlen zeigen nun: Viele Moore haben mit Trockenheit und Verbuschung zu kämpfen. Alte Entwässerungsgräben seien oft verantwortlich dafür, dass die Moore zunehmend austrockneten und Flachmoore, auf denen die landwirtschaftliche Nutzung als Wiesen und Weiden aufgegeben wurde, würden zunehmenden verbuschen. Die hohe Vegetation von Büschen und Bäumen verdränge die typische Moorflora und -fauna, heisst es in einer Mitteilung der WSL.

Weiden, Mähen oder Reis anbauen

Renaturierungsmassnahmen wie das Verschliessen von ehemaligen Entwässerungsgräben würden aber Wirkung zeigen. Und bei der Pflege von Flachmooren leistet auch die Landwirtschaft ihren Dienst, indem sie das Einwachsen von Büschen und Bäumen verhindert: Mähen oder Beweiden führten beide zum Ziel. Ausserdem könnten auf Moorböden an Nässe angepasste Kulturpflanzen angebaut werden: Reis. Dieser gedeihe nicht nur in tropischen, sondern auch gemässigten Zonen. Feuchteliebende Tier- und Pflanzenarten, die in der Landwirtschaft verschwunden seien, könnten so wieder einen zeitweise gefluteten Lebensraum finden. Der Anbau ist allerdings noch sehr aufwändig, weshalb das nationale landwirtschaftliche Forschungsinstitut an Optimierungen forscht.

Negativtrend noch ungebrochen

Wenn Moore schliesslich wieder in einen funktionierenden – sprich nassen und lichten – Zustand zurückversetzt würden, diene dies sowohl der Biodiversität als auch dem Klimaschutz, schreibt die WSL. Die Erfolge von Renaturierungen mache sich auch langsam bemerkbar, allerdings noch zu wenig, um den Negativtrend umzukehren.