In den vergangenen Monaten wurden nach einem Ölaustritt verschiedene Schutzmassnahmen eingebaut und getestet, teilt Grob Gemüse mit. Diese Massnahmen betreffen die zusätzliche Wasseraufbereitung, -kontrolle, -beruhigung und Aufzeichnung. Zudem wurde ein Ölfilter eingebaut. Die Pumpversuche sollen rund ein Jahr dauern. So sollen unter realistischen Bedingungen durch Variation der Pumpraten die langfristigen Auswirkungen auf das Thermalwasser untersucht werden.

Betrieb braucht bislang 2 Millionen Liter Heizöl

Der Gemüseproduktionsbetrieb der Familie Grob in Schlattingen TG wurde in der Vergangenheit mit Erdgas und Erdöl beheizt. Der gesamte Energiebedarf des Betriebs liegt bei ca. 20 GWh pro Jahr, was etwa zwei Mio Liter Heizöl entspricht. Das Familienunternehmen will zukünftig das warme, rund 60 Grad warme Tiefengrundwasser zur Heizung der Gewächshäuser nutzen, das in den beiden, nach den Projektstart in 2010 erstellten Bohrungen erschlossen wurde. Das abgekühlte und aufbereitete Wasser soll unter Einhaltung aller gesetzlichen Auflagen in den Rhein abgeführt werden. Dazu wurden eine geschlossene Ableitung und verschiedene Schutzmassnahmen realisiert.

Präventive Ölsperre

Im vergangenen Jahr wurde im austretenden Thermalwasser Öl entdeckt. Die Untersuchung der öligen Beimengungen durch ein spezialisiertes Labor hätten gezeigt, dass es sich um natürliches Öl handelt, welches in den Sedimenten der Nordschweiz in geringen Mengen verbreitet auftritt, heisst es weiter. Mit den mittlerweile installierten Massnahmen zur Aufbereitung des Tiefengrundwassers, mit Filter und Ölabscheider, wird das Öl vollumfänglich abgetrennt und zurückgehalten.

Für den Pumpversuch werde oberhalb von Diessenhofen TG zusätzlich im Rhein präventiv eine Ölsperre installiert. Die Wiederaufnahme des Pumpversuchs erfolge erst nachdem die installierten Aufbereitungsanlagen getestet und abgenommen sind und die dazu notwendige kantonale Bewilligung erteilt ist, heisst es in der Mitteilung. Die Resultate des Pumptests sollen die Grundlage für das Konzessionsgesuch für eine Langzeitnutzung und zur Bestätigung des Betriebskonzepts liefern.

Aufgrund der erhobenen Daten werden die Behörden des Kantons voraussichtlich 2019 entscheiden, ob und in welcher Weise die Bohrung mit dem geförderten Thermalwasser dauerhaft genutzt werden kann. Die eingesetzte Begleitgruppe bleibt weiterhin eng eingebunden. Das Konzessionsgesuch unterliegt dem ordentlichen Bewilligungsverfahren, mit einer öffentlichen Auflage.

jw