Tüftler beschäftigen sich anscheinend gerne mit Herausforderungen im Bereich der Landwirtschaft. Ernte-Roboter sollen Kosten sparen und bei Mangel an Arbeitskräften aushelfen. Weisse Spargeln zu stechen ist für eine Maschine eine Art Königsdisziplin, denn die Stangen müssen in den Erddämmen erst gefunden werden.

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Näherungssensoren und rascher Rückzug

Der «Sparter» der niederländischen Firma Cerescon ist mit Näherungssensoren ausgerüstet, die wie metallene Finger durch die oberste Erdschicht streichen. Sobald einer der Fühler eine Spargel entdeckt, zieht er sich flink zurück, um das Erntegut nicht zu beschädigen. Schliesslich fährt der Traktor, der den Roboter zieht, ohne Halt gleichmässig weiter.

Greifen und ausbuddeln

Die Daten der Sensoren werden an den Stecher weitergeleitet. Dieser greift zielsicher die Spargel und dreht sie aus der Erde und legt sie auf ein Förderband. Am Ende dieses Bands muss jemand die weissen Stangen in eine Kiste legen.

Loch füllen und zudecken

Der Sparter räumt sogar hinter sich auf: die Löcher werden zugeschüttet. Plastikfolie auf den Dämmen hebt der Roboter selbständig ab und deckt die Erde anschliessend wieder ab.

Mögliche Vorteile

Der Spargel-Ernter befindet sich aktuell in der Beta-Phase, wird also seit 2018 von Bauern in den Niederlanden und Deutschland getestet. Ziel ist die Weiterentwicklung in Zusammenarbeit mit Praktikern. Laut Cerescom lassen sich im Durchschnitt im Vergleich zum Stechen von Hand etwa die Hälfte der Kosten einsparen. Ausserdem seien Verluste wegen schlechter Qualität (offene Spitzen, krumme Spargeln) geringer.

Anforderungen an das Feld

Wie das mit der Technik so ist, müssen die Umstände passen, damit es funktioniert. Die Erddämme müssen die richtige Form und passende Dimensionen haben. Ausserdem sollten sie nicht zu trocken oder zu nass werden. Auch für den Traktor gibt es Eigungskriterien.

Europäische Fördermittel

In der Europäischen Union scheint man an die Zukunft des maschinellen Spargel-Stechens zu glauben: der Sparter wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der EU finanziell unterstützt.