An vielen Orten im Ausland ist sie Gang und Gäbe: Die Direktsaat als Anbausystem im Ackerbau. In der Schweiz wird nur ein kleiner Teil der Ackerfläche im Direktsaat-Verfahren bebaut. Dies möchte die Firma Bovet SA mit Sitz in Les Friques  FR gerne ändern. Sie ist Importeurin des Sämaschinenherstellers Sky Agriculture aus Frankreich. 

Direktsaat gut für das Klima

Im Rahmen einer Roadshow waren die Direktsaat-Experten zu Gast auf dem Windrosenhof in Lupfig AG. Christophe de Carville von Sky Agriculture erzählte aus seinen Erfahrungen in Frankreich. Er legte den Fokus auf den Klimawandel und wies in diesem Zusammenhang auf die Vorzüge der Direktsaat hin. «Mit dem System Direktsaat können wir Diesel und Chemie einsparen», so de Carville. Entscheidend dabei ist die höhere Aktivität der Bodenlebewesen.

Steigern der Bodenaktivität

«Die Bodenlebewesen sind einer der Schlüssel. Mit der Direktsaat in Kombination mit dem Anbau von Gründüngungen steigern wir die Aktivität im Boden», erklärte Christophe de Carville. Das hat positive Auswirkungen auf das Wasserspeichervermögen, den Humusgehalt und die Krümelstabilität. Eine wichtige Erkenntnis aus seiner Praxiserfahrung ist folgende: «Das System Direktsaat funktioniert nur in Kombination mit Gründüngungen.» Diese helfen dabei, das Unkraut auf dem Acker zwischen zwei Kulturen effektiv zu unterdrücken. Ebenfalls werden so Nährstoffe zurückgehalten, die später der Folgekultur wieder zur Verfügung stehen. Gesät wird dann direkt in die stehende Gründüngung oft in Kombination mit einer Messerwalze. 

 

Easy-Drill-Sämaschine

Die Easy-Drill-Sämaschine von Sky Agriculture ist eine direktsaattaugliche Scheibensämaschine, die auch für Mulchsaaten eingesetzt werden kann. Der Vorteil der Scheibenschar ist, dass sehr wenig Erde bewegt wird. Dadurch wird der Keimung von unerwünschten Unkräuter vorgebeugt. Die Maschinen können mit bis zu drei Tanks ausgestattet werden. Dadurch ist es möglich, eine Kultur quasi «All-in-One» anzubauen: Man könnte theoretisch gleichzeitig mit der Rapsaussaat eine Untersaat einsäen und eine Startdüngung ausbringen. Wird die Maschine für die Mulchsaat verwendet, muss der Boden zuerst rückverfestigt werden.

Weitere Informationen gibt es hier.

 

Wichtig ist das Managen

Die Wahl der richtigen Gründüngung ist nicht einfach und wird derzeit erforscht. Es ist wichtig, dass die Gründüngung nicht zu weit entwickelt ist, wenn sie gewalzt wird: «Sonst ist das C:N-Verhältnis ungünstig, und der Abbauprozess bindet Stickstoff, den wir für unsere Kultur wollen», erklärt Christophe de Carville. Die Gründüngung müsse im System Direktsaat wie jede andere Kultur auch professionell gemanagt werden. «Bereits die Auswahl der Gründüngung muss sorgfältig erfolgen. Man muss beachten, ob sie in die Fruchtfolge passt», so de Carville. Ansonsten bestehe die Gefahr, Fruchtfolgekrankheiten zu verschleppen. Ebenfalls müssen Saatzeitpunkt und -technik stimmen, damit das Feld am Tag X, an welchem die Folgekultur in den Boden soll, so aussieht, wie man sich das vorstellt. 

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Erfahrungsaustausch

Anschliessend an die Präsentation tauschten die Zuhörenden Erfahrungen aus der Praxis aus. Dabei wurde deutlich, dass vielerorts an Optimierungen getüftelt wird. Einer der Praktiker war etwa Felix Villiger aus Alikon AG. Er hat auf seinem Betrieb (wir berichteten) Erfolg mit minimaler Bodenbearbeitung. So sei sein Weizen nach Körnermais auch ohne Pflug frei von Fusarien und Mykotoxinen gewesen. «Aktive Böden bauen Schadpilze schneller ab», ist Villiger überzeugt. Dem Bodenlebewesen hilft er mit TMCE-Produkten auf die Sprünge –
TMCE  ist eine französische Firma, die ihre Produkte auf Basis einer Mischung aus Kalk, Mineralien und Spurenelementen anbietet.

 

Noch nicht genug?

Den ausführlichen Beitrag über die Easy-Drill-Sämaschine lesen Sie auf der Website von «die grüne». Hier geht es zum Artikel.