Marcel Villiger ist Landwirt und Lohnunternehmer und er kennt viele Landwirte weit herum. Heute ist er sehr beschäftigt, denn es finden Flurbegehungen auf seinem Hof statt. An diesem bewölkten Donnerstag kurz vor Pfingsten nahmen schon am Vormittag 40 Bauern aus der Region an der Flurbegehung  auf seinen Äckern teil, jetzt am Abend sind es 80 Landwirte und einige interessierte Frauen.

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Den Ackerboden schonen

Erst stellt der junge Bauer Marcel Villiger seine Betriebsphilosophie «Ackerboden schonen um jeden Preis» vor.  Weil er die Ackerböden - seine eigenen und auch die seiner Kundschaft – schonen will, sind seine motorisierten Maschinen und Traktoren mit Reifendruckregel-
anlage
ausgerüstet. Bevor in den Acker gefahren wird, wird im Zweifelsfall vorgängig mit einer Spatenprobe kontrolliert, ob der Boden tragfähig ist.

Boden fruchtbar machen

Die Bodenfruchtbarkeit erhalten und verbessern ist auch das Ziel der französischen Firma TMCE, welche zusammen mit Villiger zur Flurbegehung eingeladen hat. Der Buchstabe T steht dabei für Technik, M für Mineral, C für Kulturen und E für Viehzucht (Elevage). Basis der TMCE-Produkte ist eine Mischung aus Kalk und Mineralien, enthalten ist auch eine Mischung von Spurenelementen. Damit werde der Boden und auch die Bodenmikroben besser ernährt und als Folge seien die Pflanzen robuster und weniger anfällig auf Krankheiten, erklärte der Berater François Delobel von TMCE. In der Folge wurden diverse Kulturen vorgestellt, wo die Produkte angewendet werden.

Futterweizen: Senior Felix Villiger stellte den Futterweizen Amboise vor. Nach Körnermais wurde auf das gemulchte Maisstroh 100 kg TMS-Dünger gestreut. Der Acker wurde nicht gegrubbert, damit die Regenwürmer die Bodenstruktur  ungestört belüften und die Mais-Rückstände verarbeiten können. Der Weizen wurde pfluglos im Hobelsaatverfahren auf 4 cm Arbeitstiefe gesät und im Frühjahr wurden nochmals 100 kg TMS ausgebracht. Ein Drittel wurde ohne Fungizid, ein Drittel mit 85 Prozent der Aufwandmenge und ein Drittel mit 50 Prozent  gespritzt, aber jedes Mal mit flüssiger TMF-Beigabe. Der Weizen präsentiert sich auf dem ganzen Feld mit gesunden Blättern.

Zuckerrüben: Die Zuckerrüben der Sorte Samuela wurden am 30. März in Mulchsaat nach einem Grubber-Durchgang von zwölf Zentimetern gesät. Dabei wurden 25 kg vom Produkt TMS-Lis auf die Saatlinie ausgebracht. Im Herbst zuvor wurden 100 kg TMS ausgebracht. Das Herbizid wurde vierfach gesplittet, damit die Zuckerrüben-Pflanzen nicht gestresst werden. Die Spatenprobe zeigt einen krümeligen, lockeren und von Wurmlöchern durchzogenen Boden. Die Zuckerrüben präsentieren sich gesund und 18 Zentimeter hoch. Die Wurzeln haben sich flächendeckend zwischen den Reihen entwickelt.

Mais: Der Mais wurde Ende April im Strip-Till-Verfahren gesät, bei der nur ein schmaler Bodenstreifen um das Säschar bearbeitet wird. Auch dieser Ackerboden zeigt sich sehr gut durchlüftet mit Wurmgängen, auch Ameisen sind zu sehen. Diese kommen bekanntlich nur in einem lockeren Boden vor. Eine Gabe vom TMS-Lis zur Saatrille als Startdüngung reduziere auch massgeblich Fusarien im Mais, erklärt der Berater François Delobel. Er erklärte auch, dass die TMCE-Produkte die Regenwürmer im Boden stimuliere und die Vielfalt von Hefen und Bakterien erhöhe. Das wirke sich positiv auf die Mineralisierung von organischen Stoffen, auf die Pflanzenproduktivität und die Bodenstabilität aus und habe eine Barrierewirkung gegen Krankheitserreger.

Regenwürmer und Laufkäfer

Einen Gratismitarbeiter im Maisfeld stellte François Delobel vor: Der grosserLaufkäfer, welcher täglich sein vierfaches Gewicht an Schneckeneiern fressen kann. Wer früh und vorsorglich Schneckenkörner streue, töte die Laufkäfer und gehe das Risiko ein, dass später erneut eine Invasion von Schnecken über den Acker herfalle, zeigte der Berater die Zusammenhänge auf.

Der Betriebsleiter Marcel Villiger setzt seit drei Jahren die TMCE-Produkte auf seinem Betrieb und zum Teil bei Kunden ein, erklärt er im Gespräch. Dank dieser bisherigen erfolgreichen Anwendung hat er sich schon einiges an Fachwissen für ökologischen Pflanzenbau angeeignet. Heute ist er selber imstande,  die Bauern kompetent zu beraten, auch beim Trend zu verstärktem ökologischem Pflanzenanbau. Mit dem Einsatz der TMCE-Produkte könnten Pflanzenschutzmitteln eingespart werden, das habe der Rundgang über seine Felder bewiesen. Mit weniger Pflanzenschutzmittel spare man Geld, schliesst Villiger aus seinen Beobachtungen. 

 

Der Ackerbau-Betrieb Tönihof im oberen Freiamt

Marcel Villiger bewirtschaftet den Tönihof in Alikon AG, welchen er 2017 von seinem Vater Felix übernommen hat. Der Hof liegt idyllisch im oberen Freiamt etwas erhöht über dem Fluss Reuss auf 530 Meter über Meer. Die Felder des Hofes sind eben oder leicht nach Süden und Osten geneigt. Der Boden ist ein sandiger Lehmboden und wird mit einer fünfjährigen Fruchtfolge bewirtschaftet mit den Kulturen Körnermais, Weizen, Gerste, Raps, Zuckerrüben, Natur- und  Ökowiesen. Weitere Betriebszweige sind Schweinemast und Lohnarbeiten für Landwirte. Die Villiger Lohnunternehmung bietet Bauern  in der Region schon seit 1977 alle Arbeiten von der Saat bis zur Ernte an inklusive Lieferung der benötigten Produktionsmittel. Auf dem Betrieb arbeiten der Betriebsleiter Marcel Villiger und seine Frau Margrit, die Eltern Felix und Maria Villiger sowie einige Angestellte. Grossen Wert wird auf fachkundige Beratung gelegt und schonende Bodenbearbeitung, betonten Vater Felix und Sohn Marcel Villiger beim Feldrundgang. rü

Mehr dazu:
www.villiger-lohnunternehmen.ch