Im Frühling wuchs wegen der kalten die Angst um die Zuckerrüben-Pflänzchen womöglich mehr als sie selbst, später dann entwickelte sich die Kultur dank ausreichend Regen und schwachem Krankheitsdruck erfreulich. Was die Bilanz der Rübenpflanzer hingegen trübt, sind die langanhaltenden Unwetterlagen im Sommer und der kalte August, wie die Schweizer Zucker AG, die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau und der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer mitteilen.

Vielerorts unter 80 Tonnen pro Hektare

 «Zwar bringt der September noch etwas Sonnenschein und Wärme, aber zu einem guten Jahr wird es nicht mehr reichen», wird Peter Imhof, Leiter Rübenmanagement der Schweizer Zucker AG zitiert. Für ein gutes Rübenjahr rechnet man mit 80 Tonnen Rüben je Hektare, das werde aber vielerorts nicht erreicht. Ausserdem liegen die Zuckergehalte deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt, heisst es weiter.

Wichtig und breit abgestützt

Im letzten Jahr waren es Krankheiten und die Pflanzenschutz-Debatte, in diesem Jahr das Wetter – der Anbau von Zuckerrüben ist nicht einfach. Die Kultur sei für die Selbstversorgung mit Schweizer Zucker aber wichtig und werde auch politisch breit unterstützt, hält die Branche dagegen. Mit gesicherten Rahmenbedingungen könne mit der Rübe ein interessanter Deckungsbeitrag erwirtschaftet werden. «Die Rübe ist eine ökologisch sinnvolle Frucht und der Pflanzer kann auf grosse Unterstützung zählen», wird in der Mitteilung versichert.

Rübenbauern werden nicht allein gelassen

Die Schweizerische Fachstelle für Zuckerrübenbau betreibe einerseits selbst angewandte Forschung und könne auch praktisch unmittelbar und sofort helfen. Damit stehe den Landwirten ein kompetenter Partner zur Seite. Wichtige Informationen und Ratschläge werden über die entsprechende App «BetaSwiss» weitergegeben.

So könne man beispielsweise beim Auftreten von Blattflecken ohne Zeitverlust mit einer gezielten Behandlung reagieren.

Gute Marktlage lässt Hoffnung keimen

Die Zuckerbranche zeigt sich angesichts des guten Preises auf dem Weltmarkt und der ungebrochen hohen Nachfrage nach Schweizer Zucker hoffnungsvoll – einem weiteren Rückgang der Anbaufläche und tieferen Erträgen zum Trotz.

Die Schweizer Zucker AG könne aktuell nur 60 Prozent der 320‘000 Tonnen nachgefragter Ware abdecken. Die Kapazitäten für eine grössere Verarbeitungsmenge wären in den Fabriken aber vorhanden. «Jetzt brauch es noch die Bauern, die wieder vermehrt auf die Zuckerrüben setzen», schliesst die Mitteilung.