Blühende Pflanzen unterstützen Nützlinge auf unterschiedliche Weise: Sie bieten beispielsweise Nektar für ausgewachsene Schlupfwespen oder Pollen als zusätzliche Nahrungsquelle bei Beuteknappheit für Raubwanzen und Marienkäfer. Damit kann man sich eine stabile Population natürlicher Feinde an den Feldrand holen – oder ins Gewächshaus, wie in einem Greenresilient Factsheet erläutert wird.

Welche Blumen und wohin?

Mehrjährige Versuche von französischen Forschenden haben verschiedene Pflanzen identifiziert, mit denen sich gezielt Schädlinge bekämpfen lassen. Z. B.:

  • Koriander gegen Läuse und Schadfalter (geförderte Nützlinge etwa Schwebfliegen)
  • Duftsteinrich gegen Läuse (dank parasitoider Wespen)
  • Wiesen-Margerite gegen Schadfalter (mit Marienkäfern)
  • Ringelblumen gegen Weisse Fliege (Raubwanzen)
  • Sommer-Schleierkraut gegen Läuse (Florfliegen)

Als geeignete Standorte empfehlen die Autoren des Merkblatts die äusseren Ränder von Gewächshäusern. Diese würden meist sowieso nicht für den Anbau von Gemüse genutzt, so die Begründung. Möglich sei auch die Platzierung in die Pflanzreihen bzw. -beete als Begleitpflanzen.

Im Frühling oder Herbst anpflanzen

Anders als im Freiland legt man Blühstreifen im Gewächshaus laut Faktenblatt mithilfe von Jungpflanzen an, die in Erdpresstöpfen oder Trays vermehrt werden. Am besten pflanze man im Frühling oder Herbst, wobei mit dem richtigen Timing die positiven Effekte der Blumen auch im Folgejahr erhalten. Überhaupt solle ein Blühstreifen Teil eines langfristigen Plans zur Schädlingsbekämpfung und Gewächshausbewirtschaftung sein.

Es braucht nicht viel

Eine positive Feststellung, die den Einstieg erleichtern dürfte: Für die meisten Nützlinge reichen blühende Pflanzungen in der Nähe der Gewächshausstützen. 10 Ringelblumen pro 100 m2 könnten genügend Raubwanzen beherbergen, um Tomaten vor der Tomatenminiermotte Tuta absoluta zu schützen, schreiben die Autoren. Das sei allerdings nicht für alle Arten von Nützlingen der Fall.

Blühstreifen im Gewächshaus gelten als ergänzende und präventive Massnahme. Um die aufgebauten Nützlingspopulationen noch effizienter zu nutzen, können Pflanzenteile samt Insekten oder mit Mumien befallener Schädlinge direkt in die zu schützende Kultur gebracht werden. Solche Transfers seien sowohl innerhalb eines Gewächshauses als auch zwischen den Folientunnels möglich.

Das Greenresilient Faktenblatt finden Sie hier.