Jedes Jahr müssen nach Angaben von Agroscope Walliser Landwirt(innen) erhebliche Ertragseinbussen wegen Pseudococcus comstocki hinnehmen. Die Bananenschmierlaus sei wahrscheinlich 2015 aus Asien eingeschleppt worden und macht Aprikosen, Äpfel und Birnen unverkäuflich. Jahr um Jahr seien mehr Plantagen zwischen Sion und Martigny betroffen, denn der exotische Schädling hat hierzulande keine natürlichen Feinde. Weder Insektizide noch Marienkäferlarven brachten bisher durchschlagende Erfolge: Der Einsatz von Spirotetramat und Acetampririd bzw. Paraffinöl für bio konnten eine weitre Ausbreitung nicht verhindern.

Auch der natürliche Feind ist eingewandert

Ideal wäre die biologische Bekämpfung der Bananenschmierlaus, zumal die bewilligten Insektizide wegen der Gefahr der Resistenzbildung nur beschränkt eingesetzt werden dürfen und viele Bio-Produzenten betroffen sind.

Bei Untersuchungen in Walliser Aprikosenplantagen konnten Forschende von Agroscope und dem Centre for Agriculture and Biosciences International (Cabi) Schlupfwespen identifizieren, die auf den asiatischen Schädling spezialisiert sind. Auch sie stammen aus Asien und seien vermutlich gleichzeitig eingeschleppt worden.

Tausende Schlupfwespen freigelassen

Anfang Juli 2021 haben Forschende laut Agroscope Tausende im Labor gezüchtete Schlupfwespen in ausgewählten Plantagen im Kanton Wallis freigesetzt. Da der Parasitoid im Gebiet bereits nachgewiesen wurde, handelt es sich hierbei nicht um die Neueinführung eines weiteren exotischen Insekts. Es sollten lediglich die bestehenden Populationen vergrössert werden. Als nächstes wolle man untersuchen, wie stark die Bananenschmierläuse tatsächlich von den Schlupfwespen parasitiert wurden.

Mehr über die Bananenschmierlaus und die Forschung zu deren Bekämpfung lesen Sie hier.