Landauf, landab finden aktuell die Lehrabschlussfeiern statt. Ein wichtiges Etappenziel ist nach Abschluss der Lehrjahre und erfolgreichem Absolvieren des Qualifikationsverfahrens erreicht. Auf dem Betrieb, in der Schule und an den Überbetrieblichen Kursen (ÜK) haben die Lernenden sich fachlich und sozial vieles angeeignet. Dank unserem dualen Bildungssystem und dem in der Landwirtschaft bewährten Lehrstellenwechsel haben sie Einblicke in verschiedene Betriebe, Familien und vielleicht sogar andere (Sprach-)Regionen erlebt. Nun gehören sie auch zu den Berufsleuten und sind keine «Stifte» mehr. Mit Stolz dürfen die Lernenden nun das Diplom in Empfang nehmen.

Umso wertvoller ist der Berufsnachwuchs

Stolz dürfen auch wir als Branche sein: So motivierte junge Berufsleute sind für jeden Berufsstand essenziell, will dieser auch in Zukunft gut ausgebildete Fachkräfte haben. Gerade in der Landwirtschaft haben wir ja bekanntlich sehr viele Experten, aber nur wenige, die tatsächlich etwas verstehen. Umso wertvoller ist daher unser Berufsnachwuchs.

Oft sind die jungen Berufsleute voller Tatendrang und Unbeschwertheit. Beides Voraussetzungen, um Neues zu probieren und anzupacken. Ohne diesen «Drive» werden Hindernisse plötzlich als Barrieren gesehen, und das bringt keine Branche weiter. Natürlich fehlt den Jungen noch die Erfahrung. Die kann man bekanntlich nicht lernen, die muss man eben erfahren.

«Drive» der Jungen und Erfahrung der Älteren

An Erfahrung fehlt es vielleicht auch bei all jenen, die glauben zu wissen, was gut ist für die Landwirtschaft und was die Bauernfamilien zu tun haben. Mit dieser Betrachtungsweise fällt es einem leichter, für die kommenden Abstimmungen aktiv zu werben und die Leute aufzuklären. Bringen wir mit dem «Drive» der Jungen und der Erfahrung der Älteren unsere Sorgen und Nöte in die Politik und in die Bevölkerung. Dabei spielt vor allem auch unser Selbstverständnis, über Generation mit nachhaltiger Landwirtschaft Nahrungsmittel zu produzieren und unsere vielfältige Kulturlandschaft zu pflegen, eine grosse Rolle.

Zur Person
Martin Hübscher ist Zürcher SVP-Kantonsrat und Präsident der «Mooh»-Genossenschaft. Er schreibt regelmässig für die Rubrik «Arena» im Regionalteil Ostschweiz/Zürich der BauernZeitung.