Jedes Jahr wird am Berufsbildungszentrum Pfäffikon eine Projektwoche für das dritte Lehrjahr der Klassen Landwirt/in EFZ durchgeführt. Die Projektwoche fördert die Vernetzung der erlernten Kompetenzen in den verschiedenen Fachbereichen der landwirtschaftlichen Grundbildung. Wissen aus den Fächern Pflanzenbau, Tierhaltung, Betriebswirtschaft und Mechanisierung ist notwendig, um die Aufgabenstellung zu bearbeiten.

Projekt Milchviehbetrieb

In diesem Jahr lag der Fokus der Projektarbeit in erster Linie auf dem Stallbau. Drei Tage beschäftigten sich die beiden Klassen mit dem geplanten Um- und Neubau eines landwirtschaftlichen Milchviehbetriebes im Kanton Schwyz. Am ersten Tag besuchten sie den Projektbetrieb vor Ort. Der Betriebsleiter Thomas Niederberger präsentierte den Lernenden den Betrieb, seine Ideen und Visionen. Um in Zukunft kein eigenes Grundfutter mehr zu verkaufen, sollte der Milchviehbestand aufgestockt werden. Ein weiterer Fixpunkt ist der Melkroboter.

In welche Richtung an das bestehende Ökonomiegebäude angebaut werden sollte, ist noch unklar. Ebenfalls noch offen sind die Erweiterung des Heuraums und der Automatisierungsgrad der Einrichtungen. In Vierergruppen entwickelten die Lernenden im Verlauf der Woche eigene Ideen. Unterstützt wurde die Stallplanung der Gruppen durch zwei Experten, Bruno Rusterholz von der GLB Schwyz und Remo Huwiler von der H&U Holztechnik GmbH in Wollerau. Jede Gruppe berechnete anschliessend für ihre Stallvariante einen provisorischen Kostenvoranschlag und die potenzielle finanzielle Unterstützung im Rahmen der Strukturverbesserung.

Bio oder Heumilch

Weiter prüften die angehenden Landwirtinnen und Landwirte, welche Auswirkung eine Umstellung auf Biolandbau für den Betrieb hätte, inwiefern sich die Produktion von Heumilch lohnen würde, unter welchen Bedingungen ein Vollweidesystem oder eine Hochleistungsstrategie umsetzbar wären. Oder mit welchen Massnahmen auf der Betriebsfläche ein zusätzlicher Beitrag zur Biodiversitätsförderung geleistet werden könnte. Einzelne Gruppen erarbeiteten Konzepte, um das agrotouristische Angebot des Betriebes auszubauen, zum Beispiel mit einem «Regiomat». Ebenfalls analysiert wurde die Standorteignung für den Anbau von Getreide.

Die Resultate und Erkenntnisse der Gruppenarbeiten präsentierten die Lernenden abschliessend ihren Eltern und den Berufsbildnern, welche im Rahmen des sogenannten Generationentags an den Römerrain eingeladen wurden.

Generationengespräche

Am Nachmittag erzählten zwei Generationen aus dem Aargau, Adrian und Peter Würsch, von ihrer Hofübergabe. Nach dem Praxisinput wurden Lernende, Eltern, Berufsbildnerinnen und Berufsbildner und Lehrpersonen bunt durchmischt, um in Kleingruppen über das Thema Hofübergabe und andere Generationenfragen zu diskutieren. Die Generationengespräche wurden sehr geschätzt. Aufgrund der kleinen Gruppengrösse konnte man sich offen über dieses doch sehr persönliche Thema austauschen.