Nachdem die Delegiertenversammlung wegen der Pandemie zweimal auf dem Korrespondenzweg abgehalten werden musste, konnte Holstein Switzerland am Gründonnerstag, 14. April rund 200 Delegierte und Gäste im Forum Fribourg empfangen. Dies ist einer Medienmitteilung zu entnehmen. «Wir alle haben ein grosses Bedürfnis, unsere Mitglieder zu treffen», sagte Präsident Hans Aebischer in seiner Eröffnungsrede und freute sich, wieder einmal vor Delegierten und Gästen sprechen zu können. Er nahm das Leid der ukrainischen Bevölkerung zum Anlass, um an das Bundesamt für Landwirtschaft zu appellieren, die produzierende Landwirtschaft zu fördern, und betonte die Stärken der Holstein-Rasse, um eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen.

Die Zahlen sind erfreulich

Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts wies die Genossenschaft gerne darauf hin, dass die Anzahl eingetragener Züchter stabil blieb (-15), während diejenige der Herdebuchtiere zunahm (+2.7%), im Gegensatz zur Anzahl abgeschlossener Standardlaktationen (-3.3%). Die durchschnittliche Produktion betrug 9190 kg Milch oder 14.1 kg pro Lebenstag, mit steigendem Fett- (4.04%) und Proteingehalt (3.26%), was das hervorragende genetische Angebot und die Arbeit der Züchter zeigt. Der Direktor Michel Geinoz präsentierte den Jahresabschluss 2021, der einen Gewinn von CHF 93‘640 aufweist. Dies ist hauptsächlich auf die hervorragenden finanziellen Ergebnisse sowie auf die Absage zahlreicher Veranstaltungen wegen der Pandemie zurückzuführen.

Cardinaux folgt auf Terreaux

Die 144 anwesenden Delegierten wählten Benoît Cardinaux aus Bouloz im Kanton Freiburg, als Nachfolger von Francis Terreaux in den Vorstand der Genossenschaft. Nach 20 Jahren im Vorstand, davon neun Jahre als Vizepräsident, wurde dieser gebührend verabschiedet. Die anderen zehn Vorstandsmitglieder wurden für eine weitere Amtszeit von vier Jahren wiedergewählt. Per Akklamation wurde auch dem Präsidenten Hans Aebischer aus Bösingen im Kanton Freiburg,  das Vertrauen ausgesprochen. 

Kühe sind keine Klimakiller - im Gegenteil

Nach der Versammlung übergab Holstein Switzerland das Wort an Frank Mitloehner von der Universität Davis in Kalifornien (USA). Als Klimaexperte zeigte er anhand seiner wissenschaftlichen Studien, dass Kühe keine Klimakiller sind. Mittels eines ganzheitlichen Ansatzes zum Methankreislauf erläuterte er den Beitrag, den eine effiziente Rinderhaltung zur Lösung der Klimaerwärmung leisten kann, während sie gleichzeitig die Nahrungsmittelproduktion für die wachsende Weltbevölkerung sicherstellt. Er schloss mit dem Hinweis auf die Stärken der Holsteinkühe für die Bewältigung dieser Herausforderungen.