Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) führte am 25. August ihre Generalversammlung in Andermatt im Kanton Uri durch. Hauptfokus war dabei die Grundversorgung mit Postdienstleistungen, die die SAB in Zukunft gestärkt sehen will, wie sie in der Mitteilung zur GV schreibt.
Post und Internet wichtig
Dafür war Post-CEO Roberto Cirillo zu Gast bei der SAB. Er sagte, die Post sei bestrebt, die postalische Grundversorgung auch in Zukunft weithin möglichst mit eigenen Mitteln sicher zu stellen. Es sei aber auch klar, dass sich die Post weiter entwickeln müsse. Unter anderem wolle die Post die Potenziale der Digitalisierung nutzen und dadurch ihren Kundinnen und Kunden einen Mehrwert verschaffen.
Auch die Grundversorgung in Form von Internetzugang ist ein Thema für die SAB. Im Zuge der Digitalisierung kämpfe sie seit langem dafür, dass die Glasfasernetze beschleunigt ausgebaut und die Mobilfunknetze auf den neuesten Stand gebracht werden. Die digitalen Infrastrukturen seien ein wichtiger Faktor für den Trendwandel in der Bevölkerungsentwicklung. Es sei ein deutlicher Trend spürbar, dass die Menschen zurück aufs Land ziehen, wie lange dies anhält, sei aber nicht klar.
Keine Schonzeiten für Wölfe gefordert
Die Berglandwirtschaft und Alpwirtschaft werde derzeit vor allem durch die Ausbreitung der Wölfe und die sich daraus ergebenden Schäden und Konflikte gefährdet, schreibt die SAB. Es brauche sehr rasch eine Revision des Jagdgesetzes, damit präventiv Wölfe geschossen und die Bestände reguliert werden können. Insbesondere sei auf die Einführung von Schonzeiten für die Regulation der Wölfe zu verzichten. Ausserdem sollen Schäden vollumfänglich aus dem Budget des Bundesamtes für Umwelt abgegolten werden können, fordert die SAB.
Ausserdem positionierte sich die Präsidentin der SAB, Nationalrätin Christine Bulliard Marbach, in ihrer Rede gegen die Massentierhaltungs-Initiative, die am 25. September 2022 zur Abstimmung kommt.
Wie sehen jugendfreundliche Dörfer aus?
Im Mittelpunkt der Fachtagung zum Thema Jugend im Berggebiet, die an die GV anschloss, stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Lebensbedingungen der jungen Generation in den Berggemeinden verbessert und somit einer Abwanderung entgegengewirkt werden kann. Wichtig für die Jugendlichen, die die Tagung mitgestaltet haben, sind günstiger Wohnraum, ein Mobilitätsangebot, das den Bedürfnissen der Jugendlichen angepasst ist und genügend Arbeitsplätze.
Zwei neue Gemeinden, nämlich Val de Bagnes im Wallis und Tujetsch im Kanton Graubünden erhielten das Label «Jugendfreundliche Bergdörfer». Beide Gemeinden zeichnen sich laut SAB bereits durch eine sehr gute Integration ihrer Jugend ins Gemeindeleben aus. Die bestehenden Jugendvereine sind gut besucht und verfügen jeweils über ein von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes Lokal. In Val de Bagnes wurde als Bindeglied zwischen Gemeinde und Jugend eine soziokulturelle Animatorin angestellt.