Katja Stadler lag nur wenig daneben, als sie die Länge des Thurgauer Bodenseeufers auf 70 Kilometer schätzte, acht mehr, als es tatsächlich sind. «Schliesslich wohne ich am See und kann die Distanz etwa abschätzen», meinte sie. Die 27-Jährige Uttwilerin strahlte während der Wahlveranstaltung am Samstag in Weinfelden viel Ruhe und Gelassenheit aus und konnte die neunköpfige Jury am Ende davon überzeugen, dass sie die richtige Frau für das Amt der Thurgauer Apfelkönigin 2021/2022 ist.

Abwechslungsreicher Job als Obstbauberaterin

Die diplomierte Umweltingenieurin, die ursprünglich Floristin gelernt hatte, dann die Berufsmaturitätsschule und anschliessend ein Studium an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) absolvierte, ist seit kurzem am BBZ Arenenberg als Obstbauberaterin tätig. «Dies ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit», stellte Stadler fest. «Dabei bin ich viel im ganzen Kanton unterwegs, jetzt in der Erntesaison sowieso.» Auf die Frage von Moderator Scherrer, selbst auch Thurgauer, was ihr am Kanton Thurgau am meisten gefalle, meinte sie: «Es gibt viel zu sehen, aber am schönsten ist es am See». Nach den positiven Eigenschaften ihres Kantons gefragt, sagte Stadler: «Thurgauerinnen und Thurgauer sind Schaffer».

Auch das Publikum hatte etwas zu sagen

Katja Stadler hatte sich gegen fünf weitere Kandidatinnen durchgesetzt. Die Wahl fand nicht wie üblich auf der Bühne der Thurgauer Messe Wega statt, die pandemiebedingt abgesagt wurde, sondern im Gasthaus zum Trauben. Es durften nur geladene Gäste teilnehmen, der Anlass wurde jedoch per Live-Stream übertragen. Ein Novum dabei war, dass das Publikum mitbestimmen durfte, welche drei der sechs Kandidatinnen in die engere Wahl kommen würden. Neben Katja Stadler waren dies Dominique Schori aus Zihlschlacht sowie Francesca Zuberbühler aus Eschenz, wobei letztere vom Publikum favorisiert wurde. Für die Wahl zur neuen Apfelkönigin waren ursprünglich 70 Bewerbungen eingegangen, die sechs Finalistinnen wurden im August an einem Casting aus 20 Kandidatinnen ausgewählt.

Die Vorgängerin war am längsten im Amt

Mit der Wahl von Katja Stadler zur neuen Apfelkönigin ging die zweijährige Amtszeit von Larissa Häberli zu Ende. Diese durfte die Krone coronabedingt während zwei Jahren statt wie üblich einem Jahr tragen. «Zahlreiche Anlässe waren ausgefallen», sagte Häberli. «Daher kam ich in zwei Jahren auf etwa dieselbe Anzahl Veranstaltungen wie normalerweise in zwei Jahren.»