Die Ansprüche an die Landwirtschaft sind gestiegen: einiges ist durch die Mechanisierung zwar einfacher geworden, trotzdem müssen bei Unfall oder bei Ferien die Kinder betreut, die Felder bestellt oder die Tiere versorgt werden. So ist und bleibt die landwirtschaftliche Betriebs- und Familienhilfe im Kanton Bern (LBF) zu einer wichtigen Anlaufstelle, wenn es darum geht, schnell einen Ersatz für den Meister oder die Bäuerin zu finden.

Viel Neues lernen

Betriebshelfer oder Familienhilfen sind weiterhin begehrt. So sucht der LBF verzweifelt nach Verstärkung. «Geeignete Personen können sich bei uns jederzeit melden», sagt die Präsidentin Ursula Aeschlimann an der Delegiertenversammlung in Zollikofen. Bei einem Einsatz können die Betriebshelfer oder Familienhelferinnen viel Neues und viel Wertvolles für ihr Leben mitnehmen. «Man sieht auf den verschiedenen Betrieben Sachen, die man später auf dem eigenen Betrieb umsetzen möchte oder man sieht Sachen, die man später als Betriebsleiter auf keinen Fall gleich machen will», sagt die Präsidentin.

Erfreulicherweise bleibt der Mitgliederbestand des LBF mit 5347 Mitglieder konstant. Deswegen bleibt auch der Mitgliederbeitrag von 50 Franken unverändert. «Finanziell steht der LBF auf gesunden Beinen da», führt die Geschäftsführerin Aline Plüss aus. Obwohl man mit mehr Einsatztagen einen höheren Verlust schreibt. «Das tönt für viele paradox, doch mehr Einsatztage, bedeutet für den LBF auch mehr Lohnkosten», erklärt die Geschäftsführerin die Situation. Doch man arbeite nicht gewinnorientiert, sondern gemeinnützig und die Überschüsse würden regelmässig zur Deckung des Defizites eingesetzt.

Mehr Einsätze

Mit 4902 Einsatztagen im Jahr 2024 bedeutet das eine starke Zunahme gegenüber im 2023 mit 4425 Tagen. Und es gibt auch mehr Einsätze, die mehr als einen Tag dauern. Um eine Hilfe zu finden, braucht es deshalb mehr als ein Telefonat. Hier haben auch die Einsatzstellen eine wichtige Funktion: Über 20 Jahre lang übte Hans Zbinden als Einsatzstellenleiter in der Region Schwarzenburg sein Amt aus. «Ich habe in dieser Zeit unzählige Telefonate geführt», erzählt Zbinden von seinen Erlebnissen. Für seinen grossen Einsatz wurde der von der Präsidentin mit einem Präsent verdankt. An seiner Stelle wurde Andreas Burren von der Versammlung gewählt.

Ein grosses Dankeschön

Auch Barbara Lüthi, Vizepräsidentin vom Berner Bauernverband, dankt dem LBF für ihren grossen Einsatz. «Wir brauchen euch auch in Zukunft», so Lüthi. Stehen Veränderungen an, müsse man diese immer mit Bedacht angehen. «Auch beim Berner Bauernverband verschliessen wir uns nicht vor Veränderungen, sondern sehen es vielmehr als Chance», sagt sie. Der LBF könne sicher weiterhin auf die Unterstützung des Berner Bauernverbands zählen.